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Der Bader (1698)

Die sogenannten „Bader” verrichteten eine Reihe von Diensten im frühneuzeitlichen Europa. Sie gossen Bäder und Dampfbäder auf und dienten der Klientel der kommunalen Badehäuser als Frisöre. Darüber hinaus führten sie chirurgische Eingriffe, Aderlässe und Blutegel-Anwendungen aus, wie auf diesem Bild zu sehen ist. Dargestellt ist eine Szene in einem Badehaus, und die Bildunterschrift vergleicht das Leben mit einem heißen Bad – speziell einem Bad, welches fromme Menschen zum Schwitzen und Bangen bringt, doch letztlich durch Gottes Gnade Beruhigung verspricht. Im 17. Jahrhundert standen die Badehäuser zunehmend in der Kritik des Klerus und der nun aufsteigenden Klasse medizinisch ausgebildeter Ärzte (der Rivalen der Bader), sowohl aus moralischen als auch hygienischen Gründen. Das Entstehen von Thermen mit heißen Quellen im 18. Jahrhundert trug außerdem zum raschen und unwiderruflichen Niedergang der Badehäuser bei. Kupferstich von Johann Christoph Weigel (nach 1654-1726) aus seiner Abbildung der Gemein-Nützlichen Haupt-Stände (Regensburg) mit Versen von Abraham a Sancta Clara (1644-1709), 1698.

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Der Bader (1698)

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