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Heinrich Himmlers Kommentar auf Seite 33 von Mein Kampf: „Die Möglichkeit der Entmischung ist vorhanden” (1927)

Die ideologische und politische Zielsetzung, die Hitler 1924 in Mein Kampf formulierte, bildete die Grundlage seiner Politik nach 1933. Dabei war vor allem seine Weltanschauung, die auf einer Mischung von Antisemitismus, biologistischem Rassismus und vulgärem Sozialdarwinismus beruhte, von entscheidender Bedeutung. Nach Hitlers Ansicht war die Geschichte der Menschheit von fortwährenden, erbarmungslosen Vorherrschaftskämpfen zwischen verschiedenen Zivilisationen geprägt. Dabei sah er Reinrassigkeit als wichtigste Voraussetzung zum Sieg an, während Rassenvermischungen, vor allem durch jüdische Einflüsse, ein Volk angeblich von innen schwächten und dem sicheren Untergang weihten. Um das deutsche Volk vor diesem Schicksal zu bewahren, propagierte Hitler die Notwendigkeit der Rassenentmischung. Auch Heinrich Himmler (1900-1945) befürwortete diese Maßnahme, wie man den Randnotizen seiner persönlichen Ausgabe von Mein Kampf (Bd. II) entnehmen kann. Sein Kommentar, verfasst im Jahre 1927, lautet wie folgt: „die Möglichkeit der Entmischung ist vorhanden". Fünf Jahre zuvor hatte Himmler seinen Universitätsabschluss in Landwirtschaft absolviert; zahlreiche Historiker sehen in seiner früheren Ausbildung, vor allem im Bereich Tierzucht, den Auslöser für seine spätere Beschäftigung mit der Rassenzüchtung. Nachdem Himmler sich an die Spitze der NS-Bevölkerungspolitik gesetzt hatte, wurde er einer der radikalsten Vertreter der Staatseugenik.

Der von Himmler markierte Absatz lautet: „Jegliche Rassenkreuzung führt zwangsläufig früher oder später zum Untergang des Mischproduktes, solange der höherstehende Teil dieser Kreuzung selbst noch in einer reinen irgendwie rassenmäßigen Einheit vorhanden ist. Die Gefahr für das Mischprodukt ist erst beseitigt im Augenblick der Bastardierung des letzten höherstehenden Rassereinen“.

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Quelle: Museum of Jewish Heritage, New York

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