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Joseph Haydn im Jahre 1806 (1810)

Die französische Revolutionsregierung bediente sich geschickt verschiedener Symbole, Mittel und Taktiken, um die Öffentlichkeit für ihre Sache zu gewinnen. Bei ihrem Bestreben, unter dem Volk breite Begeisterung zu entfachen, war die französische Nationalhymne, die „Marseillaise“, der Regierung sehr dienlich. Das Lied wurde von den unerfahrenen französischen Revolutionstruppen gesungen, die im Herbst 1792 nach anfänglichen Niederlagen eine Reihe von bedeutenden Siegen gegen die professionell ausgebildeten preußischen und österreichischen Armeen zu erringen begannen. Der österreichische Komponist Franz Joseph Haydn (1732-1809) lieferte seiner Regierung schließlich ihre eigene mitreißende Anti-Marseillaise, „Gott erhalte Franz den Kaiser“, die 1797 erstmals gespielt wurde. Das Lied wurde zur österreichischen und später (mit Liedtext von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben [1798-1874]) zur deutschen Nationalhymne. Diese pro-monarchistische Komposition steht als musikalische Ergänzung zu den umfassenden antirevolutionären Publizistikkampagnen von Figuren wie Friedrich von Gentz und anderen. Punktierstich von Carl August Schwerdgeburth (1785-1878), um 1810

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Joseph Haydn im Jahre 1806 (1810)

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