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Korn schneiden, einführen und dreschen (ca. 1740)

Trotz des Aufstiegs des produzierenden Gewerbes in den deutschen Territorien blieb die Landwirtschaft bei weitem die Hauptbeschäftigungsquelle. Die deutschen Lande waren ein vielfältiges Mosaik landwirtschaftlicher Betriebe, die von den großen ostelbischen Gütern in Preußen bis zu den zersplitterten Parzellen im südwestlichen Deutschland reichten, die von Kleinbauern bestellt wurden. Die vorherrschenden Feldfrüchte waren überall Roggen, Weizen und Hafer – allesamt genutzt für die Herstellung von Brot und anderen Lebensmitteln, Bier und Pferdefutter. Sie stellten die wichtigsten Waren auf den landwirtschaftlichen Märkten dar. Abgesehen von Getreide für Lebensmittel und Tierfutter bauten deutsche Bauern auch viele Feldfrüchte für den Handel an, insbesondere Flachs (für Leinen und Öl), Gemüse, Färbe- und Arzneimittelpflanzen und sogar Tabak von minderer Qualität. Die Kartoffel wurde bei den ärmeren Schichten erst im späten 18. Jahrhundert ein Grundnahrungsmittel.

Die drei Hauptschritte der Getreideernte – das Schneiden (mit Sicheln, um den Verlust an Körnern zu minimieren), Binden und Einführen sowie das Dreschen – werden im Hintergrund dieses Kupferstichs gezeigt. Im Vordergrund beratschlagen zwei Personen – vermutlich der Bauer und sein Vormann oder Sohn. Die Bildunterschrift beschreibt die jahreszeitliche Abfolge der Feldarbeit und preist Gott für die gute Ernte. Kupferstich des Augsburger Künstlers Martin Engelbrecht (1684-1756), ca. 1740.

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Korn schneiden, einführen und dreschen (ca. 1740)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / Kunstbibliothek, SMB / Knud Petersen
Original: Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin