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Konzert mit Bill Haley im Berliner Sportpalast (26. Oktober 1958)

Bill Haley, vor Bekanntwerden von Elvis Presley die Rock’n’Roll-Ikone schlechthin, sagte selbst: „Auch in meinen kühnsten Träumen hätte ich nicht erwartet, dass meine Musik so populär werden würde." Rock’n’Roll und neue Moden wurden für die gegen die Vätergeneration rebellierenden „Halbstarken“ zum Ausdruck des eigenen Lebensgefühls. Konzerte mit Rock’n’Roll-Musik wurden daher als Massenveranstaltungen zu Kristallisationspunkten des jugendlichen Aufbegehrens gegen die bürgerlich-patriarchale Gesellschaft der Adenauer-Ära. Zumal gewalttätige Ausbrüche der Halbstarken von der Presse aufgebauscht ohnehin nicht gerade selten vorkamen, wurden Krawalle und Zusammenstöße mit der Polizei bei Rock’n’Roll-Großveranstaltungen schon fast zu Regel. So lieferten sich im Oktober 1958, anläßlich eines Konzertes von Bill Haley in der Hamburger Ernst-Merck-Halle, halbstarke Jugendliche eine Saalschlacht, zunächst mit Ordnern vom Hamburger Studentenwerk, dann mit einer Hundertschaft Polizei, die versuchte, den Saal zu räumen; insgesamt entstand dabei ein Sachschaden von 20.000 DM. Nach dem Bill-Haley-Konzert im Berliner Sportpalast war die Bilanz noch gravierender: fünf krankenhausreife Polizisten, sechs schwer Verletzte aus dem Publikum und 50.000 DM Sachschaden. Foto von Benno Wundshammer.

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Konzert mit Bill Haley im Berliner Sportpalast (26. Oktober 1958)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / Benno Wundshammer