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Dozent und Studenten der Arbeiter- und Bauernfakultät der Humboldt-Universität (9. März 1951)

Zwischen 1945/46 und 1949 bestanden an mehreren Universitäten und Hochschulen in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) sog. Vorstudienanstalten (VA), nicht zuletzt in Berlin, wo die VA am 20. Mai 1946 gegründet wurde. Die VA sollten Arbeitern und Bauern bzw. deren Kindern die Möglichkeit geben, die Hochschulreife zu erlangen und danach ein Studium zu beginnen. Am 1. Oktober 1949 wurden die VA in Arbeiter- und Bauernfakultäten (ABF) umgewandelt. In der Regel wurde an den ABF ein dreijähriges Studium absolviert, das mit der Hochschulreife abgeschlossen wurde. Ziel der politischen Führung war es, mittels der VA/ABF das vorrangig bürgerliche Bildungsprivileg zu brechen; langfristig sollte durch Erweiterung der Bildungs- und Aufstiegschancen für Arbeiter- und Bauernschaft eine dem Regime loyale Elite geschaffen werden. Grundproblem blieb dabei aber die Anwerbung von Interessenten; häufig bestand bei den Zielgruppen dieser Bildungsinitiative mehr Interesse an beruflicher Weiterqualifikation, als an einem Hochschulstudium. Insgesamt erreichten zwischen 1949 und 1963 etwa 35.000 Personen die Hochschulreife an den ABF. 1963 wurden bis auf die Fakultäten in Halle und Freiberg alle ABF aufgelöst. Foto von Hildegard Dreyer.

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Dozent und Studenten der Arbeiter- und Bauernfakultät der Humboldt-Universität (9. März 1951)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / Hildegard Dreyer