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Kundgebung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) im Berliner Lustgarten anlässlich des Gedenktages der Opfer des Faschismus (12. September 1948)

Bereits im Juni 1945 bildeten KZ-Überlebende Häftlingskomittees sowie Ausschüsse für „Opfer des Faschismus“ (OdF). Aus ihnen enstanden zunächst auf regionaler Ebene die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), die sich im März 1947 zum gesamtdeutschen "rat der VVN" zusammenschlossen. Im Zeichen des antifaschistischen Konsenses in der SBZ war der VVN dort weltanschaulich gemischt. So fungierte der evangelische Pfarrer und ehemalige KZ-Häftling Heinrich Grüber als stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung, wobei SED-Mitglieder allerdings auch zunehmend nicht-kommunistische Mitglieder im VVN an den Rand drängten. Darüber hinaus führte die als „antizionistisch“ verbrämte antisemitische Agitation im Zuge der Slánský-Affäre 1952 dazu, dass viele jüdische VVN-Mitglieder die DDR in Richtung Westen verließen. Im Februar 1953 wurde die VVN schließlich aufgelöst und stattdessen das Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer in der DDR gegründet.

Neben der Schaffung des Hauptausschusses „Opfer des Faschismus“ rief der Berliner Magistrat für den 9. September 1945 zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus auf. Der erste dieser Gedenktage wurde im Neuköllner Stadion begangen, das zu Ehren des kommunistischen Widerstandskämpfers in Werner-Seelenbinder-Kampfbahn umbenannt worden war. In den folgenden Jahren fanden die Gedenkveranstaltungen im Berliner Lustgarten statt, 1947 erstmals unter Teilnahme der VVN. Foto von Jochen Moll.

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Kundgebung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) im Berliner Lustgarten anlässlich des Gedenktages der Opfer des Faschismus (12. September 1948)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz/ Jochen Moll