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„Das Beileid der Partei”: Titelblatt des Spiegel (14. November 1956)

Im November 1956 – unmittelbar nach dem Aufstand in Ungarn – startete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel eine ausführliche 11teilige Serie mit dem Titel „‚Ich bin ein Lump, Herr Staatsanwalt‘ Gehenkte machen Revolution,“ welche die Leser über die stalinistischen Schauprozesse im sowjetischen Machtbereich und die scheinheilige Rehabilitation mancher Opfer während der Entstalinisierung informierte. Insbesondere wurden die Prozesse gegen László Rajk in Ungarn, Traitscho Kostow in Bulgarien und Rudolf Slánský in der ČSSR behandelt, die nach erpressten Geständnissen jeweils alle mit Hinrichtungen der Angeklagten endeten.

Das hier abgebildete Spiegel-Cover vom 14. November 1956 stellt in einer Karikatur mit dem Titel „Das Beileid der Partei“ dar, wie Repräsentanten von Partei und Militär mit Krokodilstränen in den Augen Rajks Witwe Julia und ihrem Sohn vor dem Sarg ihres Mannes László kondolieren. Vorbild für diese Karikatur war das feierliche Staatsbegräbnis für László Rajk auf dem Budapester Zentralfriedhof am 6. Oktober 1956, mit dem Rajk öffentlich rehabilitiert wurde.

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„Das Beileid der Partei”: Titelblatt des <i>Spiegel</i> (14. November 1956)

© Der Spiegel