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Propagandabild zur Bodenrefom in der sowjetischen Besatzungszone (September 1945)

Ab September 1945 wurde in der SBZ eine weitreichende Bodenreform durchgeführt. Unter dem Motto „Junkerhand in Bauernland“ wurden bis Dezember 1948 landwirtschaftliche Betriebe mit mehr als 100 Hektar Nutzfläche entschädigungslos enteignet; Betriebe mit weniger als 100 Hektar waren von der Enteignung auch betroffen, wenn die Eigentümer als Kriegsverbrecher oder NSDAP-Aktivisten eingeordnet worden waren. Das enteignete wie auch in öffentlichem Besitz befindliche Land kam in einen Staatlichen Bodenfonds, aus dem schon bestehende Höfe von Kleinbauern sowie „Umsiedler“ (d.h. Flüchtlinge und Vertriebene) und Landarbeiter als sog. „Neubauern“ Land erhielten.

Etwa 3,1 Mio. Hektar, d.h. 35 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche in der SBZ gingen in den Bodenfonds ein, aus dem im Rahmen der Bodenreform 2,1 Mio. Hektar an ca. 500.000 Klein- bzw. Neubauern verteilt wurden.

Der zeitgenössische Originaltext zu diesem Bild lautet: „‚Wir bringen Pferde, die Arbeit ist zu schwer‘, sagt ein Rotarmist zu Neubäuerinnen, die sich selbst vor den Pflug gespannt hatten“. Angesichts des brutalen Vorgehens eines Großteils der Roten Armee bei dem Einmarsch in Deutschland – vor allem Frauen gegenüber – und der Rücksichtslosigkeit während der Besatzung, wirkten solche Versuche der Sowjets, sich als Freund und Helfer der Bevölkerung zu präsentieren, oft wenig überzeugend. Foto: Archiv DSF.

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Propagandabild zur Bodenrefom in der sowjetischen Besatzungszone (September 1945)

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