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Die Bevölkerung in Burgsteinfurt wird zu einer Filmvorführung über die Konzentrationslager Bergen-Belsen und Buchenwald geführt (30. Mai 1945)

Um die scheinbar ahnungslose deutsche Bevölkerung mit den Verbrechen der Nazis zu konfrontieren, zeigten die alliierten Besatzungstruppen ihnen Dokumentarfilmaufnahmen, die gemacht wurden, als die Alliierten die Konzentrationslager erreichten. Die Absicht dieser sog. „atrocity pictures“ war es, den verbrecherischen Charakter des NS-Regimes zu dokumentieren und bei der Bevölkerung ein Gefühl der individuellen und kollektiven Verantwortung zu wecken. Burgsteinfurt (nordwestlich von Münster) hatte sich bei der britischen Armee den Titel „Village of Hate“ (Dorf des Hasses) erworben, da hier eine besondere Widerspenstigkeit der Deutschen gegen die Umerziehungsmaßnahmen wahrgenommen wurde. Als im Mai 1945 die Wochenschau British Movietone News mit Bildern aus den Konzentrationslagern Buchenwald und Bergen-Belsen vorgeführt wurde, war das Interesse der Burgsteinfurter Bevölkerung äußerst gering. Daraufhin wurde von den Militärbehörden der Besuch der Wochenschau befohlen, und am 30. Mai 1945 brachten britische Soldaten die Einwohner zwangsweise zur Vorführung. Fotograf unbekannt.

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Die Bevölkerung in Burgsteinfurt wird zu einer Filmvorführung über die Konzentrationslager Bergen-Belsen und Buchenwald geführt (30. Mai 1945)

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