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XI. Parteitag der SED in Ost-Berlin (17.-21. April 1986)

Auf dem VIII. Parteitag der SED im Juni 1971 wurde die „Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik“ als neue Legitimationsstrategie der SED verkündet und auf dem IX. Parteitag im Mai 1976 und dem X. Parteitag im April 1981 ausdrücklich bestätigt. In einer Art von sozialistischem Keynesianismus setzte sie auf die motivierende Wirkung einer Anhebung des Lebensstandards für die Ausweitung der Produktion. Auf dem XI. Parteitag im April 1986 wurde mit der Direktive zum Fünfjahrplan 1986 bis 1990 die Absicht erklärt, „das materielle und kulturelle Lebensniveau des Volkes zu sichern und weiter zu erhöhen“. Honeckers vermeintliche Erfolgsbilanz auf dem XI. Parteitag zeigt die zunehmende Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der DDR-Führung und den ökonomischen Realitäten. Die Verschuldung der DDR stieg rapide an, während das SED-Regime wegen des befürchteten Legitimationsverlustes davor zurückschreckte, Einschnitte im Sozialsystem vorzunehmen; im Mai 1989 betrug die monatliche Zunahme 500 Mio. Mark.

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XI. Parteitag der SED in Ost-Berlin (17.-21. April 1986)

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