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Ernst Henrici spricht zu Berliner Antisemiten in der Reichshallenversammlung: Bericht in der Tribüne (Dezember 1880)

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sitzen. (Ruf: Pfui! Lärm.) Ich bezweifle nicht die Unparteilichkeit unserer Richter, allein wenn ich mir die citirten Stellen des Talmud vergegenwärtige und ich mir sagen muß, daß ein großer Theil unserer Richter unter solchem Einfluß erzogen worden ist, dann wird mir bange um unser deutsches Volk. (Stürmischer Beifall und furchtbarer Lärm. Im Hintergrund des Saales und auf den Galerien kommt es zu argen Schlägereien, wobei wiederum mehrere Juden unter Püffen hinausgeworfen werden.) Der Redner verliest einige Stellen aus dem Talmud, wonach jüdischen Richtern anempfohlen wird, stets zu Gunsten der Juden zu entscheiden. (Ausrufe der Entrüstung.) Ich erinnere Sie, meine Herren, mit welcher Schamlosigkeit jüdische Witzblätter unsere Geistlichen karikieren. Wenn die „Wahrheit“ sich Aehnliches gegen Rabbiner erlaubte, so würde sie gewiß sofort confiscirt werden (Lebhafte Zustimmung.) Der Umstand, daß die Juden keine Mittel scheuen, um zum Ziele zu gelangen, hat ihnen ihre sociale Ueberlegenheit geschaffen. So sehen wir die Juden überall, in allen Verwaltungszweigen und Aemtern vordrängen. Wir ausgeplünderten Deutschen sind z.B. nicht im Stande, gleich dem Juden einige Jahre als Privatdocenten zu sitzen und auf die Professur zu warten, daher die große Zahl der jüdischen Professoren. Von Dichtern und Schriftstellern gehören in Deutschland drei Viertel dem jüdischen Volk an. Daß unsere Tagespresse von den Juden vollständig beherrscht wird, ist hinlänglich bekannt. Wenn auch bei einigen liberalen Zeitungen christliche Redacteure angestellt sind, so stehen die in jüdischem Solde. Die Juden behaupten, sie sind patriotisch. (Lautes Gelächter.) Nein, warum sollen sie nicht patriotisch sein! Können sich die Juden ein besseres Land für ihre Bestrebungen denken als Deutschland? (Rufe: Juden-Eldorado!) Ja, patriotisch mögen wohl die Juden sein, aber das deutsche Nationalbewußtsein fehlt ihnen. (Stürmischer Beifall und Lärm.) Im Jahre 1870 waren es fast lediglich die Juden, die sich von der Betheiligung am offenen Kampfe gegen den deutschen Erbfeind drücken wollten, indem sie sich als Schreiber in den Miltärbureau's meldeten. (Stürmischer Beifall und Lärm.) „Vaterland“ und „Jude“ sind eben verschiedene Begriffe, die sich nicht decken. Das Wort Fortschritt bedeutet bei uns Judenschritt. (Stürmischer Beifall.) Die Vossische Zeitung, bekanntlich ein fortschrittliches Blatt, druckt grundsätzlich Alles, was für die Juden günstig, und unterdrückt Alles, was die Juden angreift. Das macht sie mit Urtheilen der ausländischen Presse über die Judenfrage, mit den Antworten an Dr. Förster bezüglich der Judenpetition und der bekannten Diebstahls-Affaire des Bezirksvorstehers Dollfuß (Stürmischer Beifall und Lärm.) Diesen Mann, der 8 Tonnen Cement der Stadt gestohlen hat, hat der fortschrittliche Magistrat und die Stadtverordneten-Versammlung bestätigt, weil man befürchtete, der Jude Straßmann werde ohne diese Bestätigung nicht wieder zum Stadtverordneten gewählt werden. (Rufe: Straßmannleben!) Die Fortschrittler kennen eben kein deutsches Ideal mehr, ihr Ideal heißt: „fortschrittliches Judeal.“ (Stürmischer Beifall und Lärm.) Herr Professor Mommsen, ein sehr alter Herr (Rufe: Der ist ja abgebrannt!) will in einer Broschüre behaupten, daß die Juden zur deutschen Nation gehören und die Erbsünde ihrer Väter an ihren schlechten Thaten schuld sei. (Rufe: Pfui!) Nun, ich wiederhole, Herr Professor Mommsen ist schon sehr alt. (Gelächter.) Was haben wir nun gegen die Juden zu thun? (Rufe: Ausräuchern.) Herr Virchow sagt,

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