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Der Schulerfolg von Negermischlingen in Deutschland. Studie des Instituts für natur- und geisteswissenschaftliche Anthropologie (1956)

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Was den Mischlingskindern bei ihrer Einfügung in die Kindergemeinschaft zugute kommt, ist ihre Lebhaftigkeit, eine Eigenschaft, die fast ohne Ausnahme zu beobachten ist. Dazu kommt meistens körperliche Geschicklichkeit, bei den Mädchen oft ins Graziöse abgewandelt. So etwas sichert fast immer eine tonangebende Rolle unter den Mitschülern. Vom Erwachsenen aus gesehen erscheint dieses temperamentvolle Benehmen freilich häufig als Ungezogenheit, bei Kindern, insbesondere Jungen, die von Hause aus wenig Zähmung erfahren, sogar bisweilen ein wenig rowdyartig. Es ist kein Zweifel, daß hieraus in späteren Jahren einmal Schwierigkeiten erwachsen können. [ . . . ]

Hinter der Lebhaftigkeit der Mischlingskinder steht ein bewegtes Gemütsleben. Zornausbrüche folgen unvermittelt auf Zärtlichkeitsbeweise, Selbstlosigkeit steht neben Eigensinn. Es kann nicht ausbleiben, daß häufig der Eindruck der Launenhaftigkeit aufkommt, und man findet oftmals ein und dasselbe Kind heute ganz anders als gestern vor. Es macht sich hier der Umstand bemerkbar, daß die Mischlingskinder überhaupt mehr spontan reagieren als innerlich verarbeiten. In diesen Zusammenhang gehört auch die Beobachtung, daß die Kinder durch ihre Erlebnisse stärker beeindruckt werden als ihre weißen Mitschüler oder sich wenigstens stärker zur Mitteilung, geradezu zum mimischen und darstellerischen Nachvollziehen dieser Dinge, gedrängt fühlen.

Es kann nicht wundernehmen, daß diese Eigenschaften des Charakters auf die schulische Intelligenzleistung der Mischlingskinder Auswirkungen haben. So wird denn von Seiten des Lehrers auch oft die Klage laut, die Kinder seien unkonzentriert, nachlässig, unaufmerksam im Unterricht. Nur solchen Aufgaben, von denen sie irgendwie angesprochen werden, geben sie sich eine Zeitlang mit Interesse hin, doch auch da erlahmt die Ausdauer schnell. Allerdings ist die Konzentrationsunfähigkeit der Schüler etwas, worüber gerade heute ganz allgemein geklagt wird. Bei alledem kann man von einer unterdurchschnittlichen intellektuellen Begabung der Mischlingskinder keineswegs sprechen, das wird von allen Lehrern betont. Berücksichtigt man alle Faktoren, die als „häusliche Umgebung“ zusammengefaßt worden sind, und zudem noch die meist höchstens durchschnittliche Begabung der Kindesmütter, so kann man hinsichtlich der Intelligenz ohne weiteres einen guten, mindestens einen normalen Gesamteindruck konstatieren. [ . . . ]

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