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Protestantischer Widerstand – Der Schmalkaldische Bund (1531/35)

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Ob es sich aber begeb, das man sich also in der versamblung ainhelligklich nit vergleichen mocht, alsdann soll solliche vergleichung durch nachbemelte stymmen gemacht werden, aber gleichwull sullen, als hernach gesetzt wurdet, nicht met, dann neun stymmen sein, die in den vorfallenden sachen entlich sullen zu beschliessen haben, auch die gemelte stymmen ußgetailt werden, wie hernach volgt, namblich: Sachssen zwo, Branschweig und Lunenburg und Mansfeldt aine und Hessen zwo und dann die erbern frey reichs- und hannstett vier stymmen.

Damit aber in den stymmen such mit den fragen in angezaigter unser der aynigung verwanter versamblung ordnung gehalten werd, so soll Sachssen, dieweil uns auch sonst die umbfrag im reich zustat, oder unsere rate umbzufragen haben.

Und so aller stendt der aynung oder irer geschickten bedenken gehort, sullen darnach dieselben stendt oder ire geschickten, so den neun stymmen vorwant, ain jeder tail mit dennen, so zur stym gehorig, zusamengehn und was durch die neun stymmen beschlossen und fur das best erwogen wyrdet, darbey soll es beleiben. Ob sich aber die neun stymmen ainer ainhelligen maynung nicht vergleichen mochten, so soll doch der meters tail under innen zu beschliessen macht haben.

Wan auch die gegenwar und hulf also von gemainen stenden oder durch das merertail der neun stymmen beschlossen, soll alsdann wie und wollicher massen, auch an wtillichen orten die furgenomen soll werden, alles bey erkanntnus des hauptmanns und kriegsrat, wie hernachvolget, steen und beleiben.

Fielen aber die sachen dermassen and so eillendt fur, das der hauptman die aynungsverwante stendt nicht alle beschreiben konnt, so soll er vermog artikel den andern hauptman sampt den geordneten kriegsraten zu sich ervordern und, wie hernach gemelt wurt, beschliessen und zu handeln macht haben.

[3.] Und zum dritten, so soll die hulf, damit die alien aynigungsvorwanten trostlich und nutzlich, uff zwaytausent zu roß und zehentausent zu fuß bestellt sein, darumb, so haben auch wit aynigungsverwante zu erhaltung selichs kriegsvolcks nachvolgende summa gelts erlegt, die aber, so es noch nicht erlegt, sullen es nachmalls zum furderlichsten erlegen an die ort wie volgt: namblich wir, der churfurst, fursten und graven anlag gen Torgau und Cassel und wir, die oberlendischen stett, zu Ulm und wir, die siichssischen und seestett, zu Brounschwig, alles bey burgermaister und ratt dasselbst hinderlegen und Alen hauptleut und kriegsrat von angezaigten stetten versicherung nemen, damit dieselben Men mit sollicher hinderlegten summa gewarten und die uff it samptlich oder des merern tails ervordern uff gepurlich quitung folgen lassen.

Und damit in diser cristenlichen und eerlichen verstentnus ain jder wissen mög, was er in diser anlag und hulf hinderlege und, so es die noturft ervordert, erzaigen sölle, so sollen wir, churfurst zu Sachssen, die hertzogen zu Bronschweig und Lunenburg, landgraf Philips zu Hessen etc. Furst Wolfganng von Anhallt und die baide graven von Mennsfeldt sibentzig tausent guldin, deßgleichen alle oberlendischen, sächsischen und see stett auch sibentzig tausent guldin in mintz, als ainundzwainzig meissnisch groschen, sechsunzwainzigk weispfenning, funfzehen batzen fur ain gulden gerech[n]et erlegen, nemblich zwenundfunfzigtausent guldin auf zwaytausent raisiger sampt den ubersölden zwen monat, achtundachtzigtausent guldin uff zehentausent knecht sampt den übersölden auch zwen monat, alles ungeverlich uberschlagen. Daruf dan wir, die gemelten stendt, sölliche summa under uns abgeredt und was ainem jeden niderzulegen gepurt, lauts der abschidt verainiget.

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