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Ikonoklasmus – Andreas Bodenstein von Karlstadt argumentiert gegen den Bildgebrauch (1522)

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Christus spricht auch / das die warheit letig macht vnd seine Junger macht. Joan. viii. Das kan kein bild thun. Drumb ists gleich ßo vil gesagt. Bildnis seind der Leyhen bucher / alß hette er gesprochen. Die Leihen sollē kein Junger Christi sein / sollen auch nymer frey werdē vons teuffels panden / sollen auch nit in gotlich vñ Christlich weßen kumen. Paulus der leret auch / das wir kein gemeindschafft mit dē solhen habē / die bildnis eherē. i. Cor. v. vñ spricht noch eines. Ir solt die bilder nit eherē. Ir solt flihē vor ehererbietũg der bildnis. i. Cori. x. Sih wie Paulus eere erbietũg der bilder hasset / vñ wie wir nichts gemeine mit denē sollē habē / ßo bilder eherē / ap sie die selbe gleich nit anbetten.

Ja sagen sie. Paulus spricht / das bilder nicht seind. i. Co. viii. Wir wissen auch wol dz sie keine gotter seind / vñ das nur ein got ist. Antwort. Wolt got / das / dz die yene hertzlich wisten / die bilder fur bucher gebrauchen / das ich nit glaubē kan. Horestu aber ouch nit / das Paulus spricht das wir flihen sollē / vor eher erbitung der bilder?

Weistu nit / das Paulus spricht / die solche ding thun / die werden nit selig. Wie kanstu Leyhen selig machen / wan du bildnis / diße ehere gebst / die got seynē wort allein hat geben? Wan du sie in der stellt haldest / darynne gott allein soll geeret vnd angeruffen werden? Ich wil dir dein hertz / o Pfaff / o Monich / bald rüren / vñ beschlissen. dastu an bildern klebst / vñ hast eynen warhafftigen abtgot an dem bild das menschen hende gemacht haben.

Jetzo solstu endlich auch das eyn nhemen. Das ich gar nicht rhaten kan / das sich die tod krancken an geschnitzte oder gemalt Crucifix haltenn. Vrsach / das sie tzu nicht dienen / wie gesagt / vnd konden dē krancken nicht weider brengē / dan an fleischlich leydē Christi / das tzu nicht nutz ist / alß Christus selber spricht / das fleysch ist nicht nutz. Joan. vi? Daß gefelt Paulo nicht dastu Christum nach dem fleisch erkennest. Drumb spricht ehr. wir kennē Christum nit nach dē fleisch. Aber vnßer bildpreißer wellen den leyhē Christum ym fleisch tzuerkennē gebē / das nicht nutz ist. sie wellen lieber leren. wie Christus gehangē hat. dan warumb er gehenckt ist. Seinen leip / bart vñ wundē leren sie. Die krafft Christi leren sie gar nit. On die krafftt Christi wirtt nyemand selig. On leyplich gestaltt Christi werdē vil taußent selig das fur eins.

Fur das ander sag ich das bilder ingemein / verbotē / vñ Prophetē wider bildnis gepredigt haben / Abakuck. 2. spricht got. Weh dē dero tzu dem holtz spricht. Wach auff. Vnd tzu dem stilschweigenden stein sagt. surge. stehn vff. Wie kahn ein holtz oder stein lerenn? Ehr ist woll mit silber oder golth getzyrtt / aber keyn geyst ist yhn yhm. Abakuck. ii. Sih da / wie got die yene / mit we vñ we besprengt / die tzu eynem holtz sagen. Wach vff. Das ist bald gesagt wan du andacht tzu eynem holtz hast. Auch spricht got. We / dē dero spricht tzu eynem steyn. Steh vff / das ist / kum mir tzu hilff. Das sagen die narren tzu dē todkrancken menschē wan sie yn tods strickē tzappeln. Sagende. Sih da nun den hern Jesum yn deine hende. Abakuck spricht. eß ist kein geyst in dē bildnis. Wan got auffgeht ßo fallē alle bildnis. Wa bilder sitzen / da kan got nit sein. alß Michee am. v. geschriben steht. Ich werde eurebildnis / in eurem mitell verderben / yhr solt nicht mehr aubeten / das werck ewrer henden. Czu dem dritten. wan ich gleich bekennet / das bildnis erleubt weren / das doch keyn Crist kan bekennē. Doch ist kein trost / dan in dem wort gotis. darin der gerecht lebendig gesund vnd selig wirt. Drũb ists vnuergleichlicher weiß mer / dz du einē beide euangeliē fürsagest / welche der her tzur letzt / vñ vor seinē tod geben hat. Nemlich dastu eynē krancken vorsagest inhalt vnd meynung dißes trosts. Mein leip wirt fur euch gegeben Mein bluth wirt fur euch yn vergebung der sunden vergossen. Disse euangelia haben eynē lebentigen geyst. Das bild Christi hat nichts dan holtz / stein / silber oder gold vnd der geleichen. Fur das viert muß ich den Gregeristen / Bischoffs Epiphanii tath furwerffen / welcher vor tzeiten Hieronymi / ein tuch auß der kirchen genomen hat Drumb das ein bild eines heiligē oder gecreutzigtē Christi wider verbot der schrifften / dar ein gemalt waß. Darab ist wol tzu merckē wie die frumē Christen bildnis vor tzeiten gehaßt habē / vñ auß dē gots heußern verweist habē.

Epiphanius ist kumē gen Anablatha vñ do selbst in die kirchen gangē / vnd hatt eynē furhanck in der thur gesehē geferbt vnd gemalett / der eyn bild gehabt hat gleich alß Christi oder eynes heiligē. Ehr spricht das ehr nit eygēlich wiß / weß das selbige bilde gewest sey. Doch hat erß nit yn der kirchen wollen leydē / drumb das wider die schrifftt yn der kirchē hing / derhalbē tzuschneid er dē furhāg. Das steht in buchern Hieronimi geschribē Tomo. 3. fol. lxxz. lra. c. Sih / ap ich tzugobe das Leyhen ehtwaß nutzes vñ seligbarlichs aus bildern kondten lernē. Dorfft ich doch das mit nicht gestatē / wider verbot der schrifft vnd wider gotlichē willen. Die schrifft spricht klar auß das got bilder hasset vnd neydet / welche papisten / bucher nennē. Ich frage dich. Wan du eynem bilde aus hertzē feynd werest / vnd mogest eß weder sehen noch horen / wie wol wurd eß dir gefallen / wan dich eyner yn eynē solichē hessigen vnd grenlichem buch wolt lernē erkennē vñ dich ehren? Du wurdest one tzweiffel mich / mit dem buchlin oder bild / hassen vnd flihen / wan ich dich in dē welt eren dastu verbeutest / dastu hassest / dastu fleugest. Nu spricht gott das ehr keyn bild mag leyden / das wir machen / vnd das ehr alle die yene neyde vnd haß / die bilder lieb haben / wie obberurt ist. vnd Esaias schreibt. c. xl2. Sie sollen mit schandē geschmacht werden / die dē bilde vertrauhē.

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