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Dörfliche Handgreiflichkeiten vor dem Reichskammergericht – Wolfisheim (Elsass) (1524/25)

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[II] Mathis Metziger, hat geseit, Mathis Metzinger, ouch by dem eide, niemant zu liebe noch zu leide, das jme zuwÿssen sige, wie es sich hab geben am sibenden tag, das er mit sampt andern hab zu Vesper gezert, habenn etlich gesellen ein kouff angefangen vnden am tisch mit eim gultgut vnnd in vneinigkeit komen. Also, das sie vber einander [gezuckt habenn. Wyß aber nit, wer von erst gezuckt habe. Jnn solchem sige diser gezuige vffgestannden, do habent etliche denn friden gepotten. Namlich Arbogastshanns vnnd Hentzen Veltin. Vnnd damit er zu der thur hinuß giengen vnd nit gesehen, welcher den andern gestochen haben. Souil sige disem zuigen dauon zuwissen.

[III] Hantzen Veltin het geseit by dem eide, etc. Das jme zuwissen sige, wie es sich hab begeben, das er vnnd etliche gesellenn vff dem Sibenden tag gezert haben. Do habe diser gezuig gehort, das sie vorden am tisch sint vneinß wordenn. Haben diser gezuig gesagt, "lassent mich vfston, ich mein ich wol darfur sein." Vnnd in dem als diser gezuig hat wollen vfsteen, hab Lentz Biebel gezuckt vnd den friden gepotten, jn solchem hab Lynsershans denn Arbogastshannsen begert vnnd voran am Rock erwist, do hab Arbogastshans gezugkt, vnnd Linsershannsen am arm mit dem thegen hin gestochen. Vnd doch mit dem selben ouch den friden gepotten. Vnnd dise zwen zusamen kommen vornen by dem offen vnnd vber einander gelegen. Wyß aber nit, was das mal gehandelt worden sig. Vnnd noch demselben sie widderumb zu samen komen vber dem langen tisch, ob sie aber dozumal einander gestochen haben. Weißt ouch nit, das Linsers Hans ein messer gehept habe. Nit mehr sig disem zuigen zuwyssen.

[IV] Schlucken Jerg, der ouch by geschwornem eyde gesagt hat, das es sich habe begeben vff denn Sibenden tag, das sie zu oben gezert, hab sich ein kauff erhaben gegen Arbogast Jacob, Herttelslentzen vnnd Linsers Lentzen. Do habe diser gezuige zu Arbogast Jacopen gesagt, was er sich zuige, dass er sin gut verkouff jnn Soltheim, sig diser zuige mit Hirtels Lentzen des kouffs halben mißstossig wordenn. Vnnd jnn dem selbenn Hirthels Lentz vffgewißt, vnd diser zuige vber den tisch geschrittenn. Vnnd Arbogastshans zu disen zuigen gesagt, "Stand stÿl, es sol dir nyemant nit thun," vnnd friden gepotten. Jnn dem selben sigen sie in der stuben durch ein ander gelouffenn, vnnd Linsershans denn Arbogastshansen eben by dem Rock erwißt, vnd mit dem Brotmesser drÿ stych vff den Arbogastshansen gestochen. Do hab Arbogasts hans sin thegen erwißt, vnnd mit dem thegen dem Linsers Hansen vnder dem arme hingestochen. Souil sige disem zuigen zuwissen.

[V] Thoman von Schaffpoltzheim, hat ouch geseit by gethonem eide, niemant zu liebe noch luleide, das jme zuwissen sige. Also, die gesellenn in der stuben haben zu oben gezert vff den Sibenden tag in disem jar, sige diser zuige vff der bynen an der lenen gelegenn vnnd gehort, das die gesellen sigent vneinß wordenn. Sige diser zuig herab gelouffen vnnd ouch in die stub ganngen, vnnd gesehen, das Arbogastshans noch Linsers Hansen habe gestochen vnnd Linsershans den Arbogastshansen erwist, ein scheidmesser in der handt gehapt, vnnd jn vff dem tisch geworffenn vnnd sie voreinander gelegenn. Weißt aber nit, ob sie einander der zit gestochen habenn. Nit meh sagt disem zuigen zu wyssen.

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