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Fürst und Stände – Tübinger Vertrag (1514)

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[17] Es soll ouch niemands in pynlichen sachen, wa es eer, lyb oder leben antrifft, anders dann mit urtail und recht gestraft oder getötet, sonder ainem yeden nach sinem verschulden rechts gestattet werden, es were dann in fellen, darin die kayserlichen recht anders zu thond zulassen, und mit gefengnus und frag soll es, wie von alter herkomen ist, gehalten werden. [ . . . ]

[19] Und ob hertzog Ulrich und sein bruder on manlich eeliche lybserben mit toud abgieng, so soll alsdann die obgemelt hilf toud und ab sein, aber nit destweniger die obbestimpten fryhaiten in allweg beständig sein und plyben, doch das die schulden und gilten uf dem fürstenthumb steen, ouch die, so hertzog Ulrich und des bruder hinter inen verlassen würden, vor allen dingen von den gefellen und nutzungen des fürstenthumbs usgericht und bezalt werden.

[20] Und sollent die obangezögt fryhait von hertzog Ulrichen und darnach für und für von aller herschaft allweg in anfang irs regimentz zu halten, des ir brief und sigel, darinnen sie sich by iren fürstlichen wirden im wort der wahrheit dieselben fryhait zu halten verpflichten sollen, gemainer landschaft übergeben werden und davor sie ynzulassen oder inen gehorsami zu laisten nit schuldig sein.

[21] Dagegen söllen gemaine landschaft gemeltem hertzog Ulrichen, sin erben und nachkhomen regierenden globen und schweren, wie inen fürgehalten wirdet von worten zu worten also lutende. [ . . . ]

[23] Und söllent hieruf hertzog Ulrich und gemaine landschaft römisch kayserlich majestat unsern allergnedigsten hern sollicher aller obgeschribner vertreg und fryhaiten gnugsam berichten und ir majestat daruf in undertenigkait bitten gnediglich zu confirmiern und bestetigen. [ . . . ]



Quelle: Paul Sander und Hans Spangenberg, Hg., Urkunden zur Geschichte der Territorialverfassung. Neuauflage, Stuttgart, 1965, S. 56-61, Nr. 176.

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