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Politisches Testament Friedrich Wilhelms I. (des „Soldatenkönigs”) (17. Februar 1722)

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Mein lieber Successor mus sein dahge nicht seine schöne Armeé ceparriren und keine truppen vor geld und Subsidieen an Keißer Engelandt Hollandt gehben sondern müßet Ihr die Pü(i)ssancen zur antwordt gehben so wie ich es getahn habe(:) wollet Ihr trouppen haben so will ich selber mit meine gantze Armeé Marchieren aber nicht vor Subsidien aber gehbet mir landt und leutte was meine conniventz ist alsden Marschiere aber bevor nicht Paing de Pais Poing de Prussien ist vor euer und Landes beste und wohlfahrdt und gloire den Bogen müßet Ihr hoch spannen haben sie euch nöhtig so müßen sie euch gehben was Ihr verlanget haben sie euch nicht nöhtig so sitzet Ihr mit eurer armeé stille und wartet guhte occasion ab den(n) euere afferen stehen Ja guht was hahbet Ihr vor eine Bagatelle euer Armeé und euch vor die Kahle Engellender Keißer Hollender zu Sacrificiren das wehr Ja die gröste tohrheit von der weldt aber Ihr habet zu viell verstandt so ein Pas de Kleck zu thun, Euer Rei(ch)scontinge(n)t bestehet aus 14000. Man. (Die) müßet Ihr gehben aber nicht von euer armeé aber Ihr müßet fremde truppen von Kleine teutsche fürsten vor jerliche Subsidien von Gotta Dormstat Bareit ansbach Eisenach 10. esqua: 10. Batt: (anwerben) die müßen vor die 14 000. Man passieren ein vor euer gennerahls müßet Ihr mit zum Komandeur mitschiecken. Die Ministris werden aber alles anwenden euer Armeé zu Separriren aber folget mein raht der ist guht ich habe alles selber aus die erfahrung und was will das sagen warumb sollet Ihr euer Armeé Sacrificieren laßen, geldt Kriget Ihr ümmer wieder aber wen(n) euer landt depeubliret ist das hellet schwehr wieder zu Krigen die wohlfahrdt ein(es) Regendt ist das wen(n) sein landt guht Peupliret ist das ist der rechte reichtuhm eines landes wen(n) euer Armeé außer landes Marchieret so werden die accissen nicht das 3. te teill so viell tragen als wen(n) die Armeé im lande die Rerum Precium werden fallen alsden die emter nicht Ihre Pacht werden richtig abgehben Können ist ein totall Ruin

Mein lieber Succeßor bitte ich umb Gottes willen kein ungerechten krihg anzufangen und nicht ein agressör sein den(n) Gott die ungerechte Krige verbohten und Ihr iemahls müßet rechenschaft gehben von jeden Menschen der dar in ein ungerechten Krig gebliben ist bedenk[t] was Gottes gericht scharf ist lehset die Historie da werdet Ihr sehen das die ungerechte Krige nicht guht abgelauffen sein als da habet Ihr Ludewig der 14. König in franckreich der König August aus Pohlen den Kurfürsten zu Bairen zum exempell und noch mehr die beyde letztere sein von landt und leutten verJaget und darzu detroniret worden den(n) sie ein ungerechten Krig anGefangen, seidt versicherdt das Gott das hertz der Armeé giebet und nimmets auch weg von den soldahten den(n) der König Augusto ein sehr ungerechten Krig angefangen hatte da wahren seine Sexische Armeé so furchtsahm vor die schwehden das in viellen Battallien und Rancontern wen(n) die Saxen auch noch einmahl so stark gewehsen als die schweden doch von Ihre feinde geschlagen worden den(n) eine furcht unter die Saxen steh(t)s in den ungerechten Krig gewehsen das sie nicht haben stehen wollen und fechten da Kan mein lieber Successor sehen die handt Gottes die Saxen sein sonsten Brafe leutte die dar in Brabandt und im reich bestendig als Braffe leutte gedienet aber sobaldt Ihr Köhnig im ungerechten Krig wahr da wahr Ihr hertze fordt, also bitte ich mein lieber Successor nicht ein ungerechten Krig anzufangen alsden der liebe Gott euch und eure Armeé bestendigen sehgen und Bravur gehben wierdt Ihr seidt zwahr ein grohser herre auf erden aber Ihr müßet von allen unrechtmeßigen Krig und Bluht das Ihr vergißen laßet vor Gott rechenschaft tuhn (das) ist eine harte sache also bitte ich euch haltet rein gewißen vor Gott alsden Ihr eine glückliche Regirung führen werdet.

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