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Politisches Testament Friedrich Wilhelms I. (des „Soldatenkönigs”) (17. Februar 1722)

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was Königsberg anlanget da mus mein Successor den berlinischen accißetarif einführen an diesen lande fehlets an kleine stette die mein Succeßor in Littauen Neue anlegen mus, und in die Preussische stette Keine Manifacturen sein den(n) Manifacturen das rechte gerum gerendarum eines Landes und eines Landesherren ist also mus mein Successor in Preussen und in alle seine übrige Prowincen wo Keine Manifacturen sein welche anzulehgen (suchen) absonderl: wollene Manifacturen dehrowehgen mus mein Successor alle fremde wollene wahren in Preussen und in allen Prowincen verbitten das Keine herringeführet werden bey hab und guht confisckaci(o)n alles Ihriges (–) kommen sie zum zweitten mahll ewig in die Karre mein Successor mus auch auf mein Edict halten das keinne wolle unverarbeit(et) aus alle Prowincen ausgefahren werden bey leib und lehbenstrafe und mein Successor mus die Manifa(c)turen Protegiren in alle seine Prowincen alsdann wierdt Ihr sehen wie euer Revenüen zunehmen werden und euere Lender und leutte in florissanten stande kommen werde(n) das gehbe Gott werdet Ihr es so anfangen wierdts gewis gesche(he)n Was der adell anlanget haht er vor dießen (Zeiten) grohße Priwilegia gehat die der Kurfürst friderich wilhelm durch die Suwerenitet unterBrochen hat und ich anno 1715. durch den gennerahllhubenschos genstl: unter den gehorsam gebracht habe, Wen(n) mein Successor sich in Preussen wierdt huldigen lassen mus er es heiml: an den Ilgen und Kniphaußen sagen das sie euch in Preußen huldigen laßen in der geschwindichkeit das Kein Polnischer Magnat dabey erscheine und die huldigung so abgehe als wie ich bin gehuldiget worden sondern ist ein Polnischer Magnaht dabey ist eine schlimme consequance das werdet Ihr im archiff finden laßet aufsuchen die huldigung von mein Vatter und grohsvatter da werdet Ihr sehen was das vor eine importance ist und nicht eine ceremonie ist. In Preussen ist auch ein großer adell der gravenstandt der considerabelste ist auf die finckische und Donaische familie mus mein Successor ein wachsahmes auge hahben sonsten sie mit mein Successor mit Regiren werden und die beide fammilien die alte Preussische Polnische Privilegia noch im hertzen hehgen das seit versichert Mein Successor mus das vor eine Politicke halten und sich dahin zu bearbeiten (suchen) das aus alle seine Prowinzen und in Species Preussen die von adell und graffen in die armeé amplogieren und die Kinder unter die Kadets geseßet werden ist formidable vor sein Dienst und armeé und ruhiger in seinen Lender mein Successor mus auch sehr wenigen Permettieren in fremde lender zu Reissen den(n) sie vorhero schon in eure Dinsten ste(he)n müßen wen(n) sie aber würkl. in euer Dinsten sein und Ihr nicht in Krig seit alsden Ihr etl: in fremde lender reißen laßen könnet ist guht mein lieber Successor wierdt den fortell haben das der gantze adell im eure dinsten von Jugent auf darinnen erzohgen werden und Keinen herren kennen als Gott und den Köhnig von Preussen wo aber mein Successor es nicht so machet und hauffen auslender als oberofficir in sein dinst nimet so wierdt er durch die auslendische officier nicht so guht gedienet werden und seine wassallen werden außer lande dienen den(n) die dar außer lande dienen seit versicherdt das sie bestendigst Nies Post walla sein und Ihren landesherren tahliter qualiter Respectieren wen(n) Ihr lautter officier habet aus eure landesKinder so seidt versicherdt das das eine bestendige Armeé ist und bestendige Brafe officier an sie haben werdet und kein Pottentaht das (besser) hat. mit den semtlichen adell aus alle Prowincen müßet Ihr obligant genedig umbgehen und die guhten von den schlimmen vor ausziehen und die treuen distingiren alsden Ihr liebe und furcht euch erwerben wierdt.

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