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Erich Honecker verteidigt die Erfolge des Sozialismus anlässlich des 40. Jahrestags der DDR (6. Oktober 1989)

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Die modernen Technologien stärken unser wirtschaftliches Potential und bieten zugleich für viele Werktätige ein interessantes Feld schöpferischer Arbeit und persönlicher Entfaltung. Das gilt insbesondere für die junge Generation. Gehört es nicht überhaupt zu den größten Errungenschaften unserer Republik, daß ausnahmslos alle jungen Leute eine Zukunft haben, daß sie nicht auf der Straße stehen müssen, ohne Ausbildung bleiben, an der Drogennadel hängen oder gar ohne Dach über dem Kopf dahinvegetieren müssen? „Der Jugend Vertrauen und Verantwortung“, das ist unsere, die bessere Welt. Wer nach Sinnerfüllung im Leben strebt, der wird den faulen Zauber, der da drüben glänzt, schnell als das erkennen, was er ist.

Sich in der modernen Produktion dem Wettlauf mit der Zeit zu stellen, verlangt viel Kraft, heißt Risiko, auch vor Fehlern ist man auf Neuland manchmal nicht gefeit. Es geht mit Strukturveränderungen und Anspannungen einher, doch wo in der Welt würde sich die Bewältigung der wissenschaftlich-technischen Revolution reibungslos vollziehen. Unsere Probleme allerdings lösen wir selbst, mit unseren sozialistischen Mitteln. Ratschläge, die zur Schwächung des Sozialismus führen sollen, fruchten bei uns nicht. Massenarbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit, soziale Unsicherheit, welche die moderne Technik in der BRD begleiten, gibt es bei uns weder heute noch in Zukunft. Es ist eine Pervertierung der Menschenrechte, wenn ein Drittel, ein Viertel oder welcher Teil der Gesellschaft auch immer ins Abseits gestellt, ausgegrenzt wird. Die wissenschaftlich-technische Revolution vollzieht sich bei uns in sozialer Sicherheit, ist, um mit Karl Marx zu sprechen, eine der Springquellen des gesellschaftlichen Reichtums.

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So haben wir in unserer Sozialpolitik Prioritäten gesetzt, die dem Wesen unseres Arbeiter-und-Bauern-Staates entsprechen. Auf die Befriedigung der grundlegenden Bedürfnisse der Menschen wurden die Mittel konzentriert. Gewiß, alles zur gleichen Zeit läßt sich nicht lösen, denn wie jeder weiß, kann man die Mark nur einmal ausgeben. Mit weiter steigenden Leistungen wachsen auch hier unsere Möglichkeiten.

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Eine feste Grundlage unserer ökonomischen Strategie ist die immer tiefere Zusammenarbeit mit der Sowjetunion und den anderen Ländern des RGW. Bei meinen Treffen mit unserem Freund und Genossen Michail Gorbatschow wurden in den letzten Jahren die Möglichkeiten der Arbeitsteilung und Kooperation immer tiefer ausgelotet und entsprechende praktische Schritte eingeleitet. So können wir verzeichnen, daß sich gerade im Bereich der Hochtechnologie, der von so großer Zukunftsbedeutung ist, gegenwärtig ein engeres und effektiveres Zusammenwirken entwickelt hat als jemals zuvor. Das erfüllt uns mit Freude.

Die Zusammenarbeit mit der Sowjetunion geht einher mit millionenfachen Begegnungen zwischen den Bürgern beider Länder. Wer erinnert sich nicht jener faszinierenden Begegnung der „besonderen Art“ im Jahre 1978 zwischen Sigmund Jähn und Waleri Bykowski im Orbit? Dank unserer Freundschaft war der erste Deutsche im All eben ein Bürger der DDR. Auch dieses Ereignis darf im Rückblick auf 40 Jahre DDR nicht fehlen.

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Auf der Grundlage steigender ökonomischer Leistungen werden wir unsere Sozialpolitik fortführen, wobei der Wohnungsbau ein erstrangiges Anliegen ist. Zugleich gilt es, dem sich differenzierter entwickelnden Bedarf an Konsumgütern und Dienstleistungen mehr Augenmerk zu widmen. Selbstverständlich nehmen bei all diesen Schritten Handwerk und Gewerbe ihren Platz ein und werden gefördert.

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