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Antiautoritäres Manifest der Situationistischen Avantgarde (Januar 1961)

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13. Dem Satz »Wissen ist Macht«, der das Zeitalter der Wissenschaft eingeleitet hat, wird der Satz folgen »Gaudi ist Macht«, der das Zeitalter der Gaudi einleitet.

14. So wie Marx aus der Wissenschaft eine Revolution abgeleitet hat, leiten wir aus der Gaudi eine Revolution ab.

15. Die sozialistische Revolution mißbrauchte die Künstler. Die Einseitigkeit dieser Umstürze beruhte auf der Trennung von Arbeit und Gaudi. Eine Revolution ohne Gaudi ist keine Revolution.

16. Es gibt keine künstlerische Freiheit ohne die Macht der Gaudi.

17. Alle unzufriedenen Kräfte sammeln sich in einer Organisation der Antiorganisateure, die sich in einer umfassenden Revolution verwirklichen.

18. Wir fordern allen Ernstes die Gaudi. Wir fordern die urbanistische Gaudi, die unitäre, totale, reale, imaginäre, sexuelle, irrationale, integrale, militärische, politische, psychologische, philosophische Gaudi.

19. Durch die Realisierung der Situationistischen Gaudi werden alle Probleme der Welt gelöst: Ost-West-Problem, Algerienfrage, Kongo-Problem, Halbstarkenkrawalle, Gotteslästerungsprozesse und sexuelle Verdrängungen.

20. Wir engagieren die ganze Welt für unsere Gaudi! Januar 1961

Gruppe Spur
STURM, PREM, FISCHER, KUNZELMANN, ZIMMER


Quelle: Gruppe Spur [Helmut Sturm, Heimrad Prem, Lothar Fischer, Dieter Kunzelmann, Hans-Peter Zimmer], „Januar-Manifest“ (Januar 1961); abgedruckt in Jürgen Miermeister und Jochen Staadt, Hg., Provokationen. Die Studenten- und Jugendrevolte in ihren Flugblättern 1865-1971. Darmstadt, 1980, S.13-14.

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