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Die Ausrufung der Bayerischen Republik (8. November 1918)

Bayern war das erste Territorium innerhalb des Deutschen Reiches, in dem die Novemberrevolution die Monarchie beendete. Nach einer Friedensdemonstration in München am 7. November 1918 stürzte eine Gruppe von Linksoppositionellen um den Journalisten und USPD-Politiker Kurt Eisner (1867-1919) den bayrischen König Ludwig III. (1845-1921) mit dem Ziel der sofortigen Beendigung des Krieges und anschließender Errichtung einer parlamentarischen Demokratie. Eisner und seine Anhänger proklamierten den Freistaat Bayern, und Eisner wurde am 8. November von einem Provisorischen Nationalrat, in dem auch die Arbeiter- und Soldatenräte vertreten waren, zu dessen Ministerpräsident gewählt. Die Hauptziele des neuen Gremiums bestanden in der Vorbereitung von Parlamentswahlen, dem Einsatz für moderate Friedensbedingungen, der Demobilisierung, der Verbesserung der Lebensmittelversorgung und der Erwerbslage. Von der Landeshauptstadt München breitete sich die Revolution bald in andere industrielle Zentren Bayerns (Nürnberg, Fürth, Erlangen, Augsburg, Würzburg) aus. Die Wahlen am 12. Januar 1919 zeigten jedoch, dass Eisners provisorische Regierung nicht die Unterstützung der Mehrheit hatte. Noch vor seinem geplanten Rücktritt wurde er jedoch am 21. Februar 1919 von einem radikalisierten Studenten mit Verbindungen zur deutsch-völkischen, antisemitischen Thule-Gesellschaft ermordet. Das Foto zeigt jubelnde Soldaten vor dem Mathäserbräu-Lokal in München, dem Ort, an dem die Bayerische Republik ausgerufen wurde. Die Aufnahme stammt von dem Münchener Pressefotografen Heinrich Hoffmann, der im Nationalsozialismus zu Hitlers persönlichem Fotografen avancieren sollte.

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Die Ausrufung der Bayerischen Republik (8. November 1918)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz/ Heinrich Hoffmann