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Kurt Eisner auf dem Weg zum Bayrischen Landtag (Anfang 1919)

Der Journalist und Mitbegründer der USPD in Bayern Kurt Eisner (1867-1919) trat im November 1918 als Anführer der Revolution in Bayern hervor und wurde anschließend erster bayrischer Ministerpräsident. Allerdings war seine Regierung nicht in der Lage, schnell genug eine Verbesserung der Versorgung für die notleidende Bevölkerung zu erreichen und die öffentliche Ordnung wiederherzustellen. Eisner hatte sich zudem durch seine Politik sowohl in national-konservativen Kreisen als auch unter der radikalen Linken Feinde gemacht und wurde zur Zielscheibe von Morddrohungen und antisemitischer Hetze. Bei den Landtagswahlen im Januar 1919 erlitt die von Eisner geführte USPD eine schwere Niederlage, woraufhin er seinen Rücktritt beschloss. Bevor Eisner seine Entscheidung öffentlich machen konnte, wurde er jedoch am 21. Februar von einem monarchistisch-nationalistischen Jurastudenten aus der Adelsschicht auf dem Weg zum Landtag erschossen. Eisners Ermordung verursachte einen gewalttätigen Tumult im Landtag, womit auch die Revolution in Bayern eine blutige Wende nahm. Das Bild zeigt Kurt Eisner (Mitte), seine Frau Else Eisner sowie seinen Schwiegersohn, den Minister für Soziale Fürsorge Hans Unterleitner (1890-1971), auf dem Weg zum bayrischen Landtag. Nach der NS-Machtübernahme floh Else Eisner mit ihren Kindern nach Frankreich, wo sie sich 1940 aus Verzweiflung angesichts ihrer ausweglosen Lage das Leben nahm. Hans Unterleitner wurde 1933 für zwei Jahre im KZ Dachau inhaftiert. 1936 floh er aus Deutschland und emigrierte schließlich in die USA.

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Kurt Eisner auf dem Weg zum Bayrischen Landtag (Anfang 1919)

© Bayerische Staatsbibliothek München / Heinrich Hoffmann