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Hitler und Hindenburg am Tag von Potsdam (21. März 1933)

Die Eröffnung des am 5. März 1933 neu gewählten Reichstages bot den Nationalsozialisten die Bühne für ein sorgsam inszeniertes „Propagandaschauspiel“ (wie es Ian Kershaw treffend bezeichnete). Demonstriert werden sollten am „Tag von Potsdam“ die historische Kontinuität des „Dritten Reiches“ mit Preußen und dem Deutschen Kaiserreich sowie eine vermeintliche „nationale Einheit“. Zunächst wurde das Datum der Eröffnung auf den 21. März vorgezogen, den Frühlingsanfang und Jahrestag der Eröffnung des ersten Reichstages im Deutschen Kaiserreich am 21. März 1871. Außerdem wurden die Hauptfeierlichkeiten in die Potsdamer Garnisonskirche verlegt, wo Friedrich II. („der Große“) von Preußen und sein Vater Friedrich Wilhelm I. beigesetzt waren. Daneben vertrat der ehemalige Kronprinz Wilhelm als Ehrengast das Hohenzollernhaus, während auch seine Brüder Eitel Friedrich und Oskar (beide „Stahlhelm“-Mitglieder) sowie August Wilhelm (SA-Oberführer) am Tag von Potsdam teilnahmen. Analog zu den dortigen Paraden wurden auch in anderen deutschen Städten Aufmärsche von NSDAP-Parteigliederungen, Militär und Polizei durchgeführt, während über Radio und Lautsprecher die Hauptereignisse in Potsdam verfolgt werden konnten. Als Abschluss des Tages fanden abendliche Fackelzüge sowie eine Festaufführung von Richard Wagners Oper Die Meistersinger von Nürnberg in der Berliner Staatsoper Unter den Linden in Anwesenheit Hitlers statt.

Das Bild zeigt Hitler in ehrerbietiger Verbeugung beim Händedruck mit Reichspräsident Paul von Hindenburg (r.), der die Uniform eines kaiserlichen Generalfeldmarschalls trägt. Foto von Theodor Eisenhart.

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Hitler und Hindenburg am Tag von Potsdam (21. März 1933)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz/ Theodor Eisenhart