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Die Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche (um 1848)

Die Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung waren in ganz Deutschland und Österreich gewählt worden, um die in der Revolution von 1848 geforderten Veränderungen einzuleiten und Deutschland auf der Grundlage der allgemeinen Selbstbestimmung zu vereinigen. Zu ihren wichtigsten Aufgaben gehörten daher die Ausarbeitung eines Grundrechtskatalogs sowie einer Verfassung. 1848 gab es in den deutschen Staaten noch keine politischen Parteien im heutigen Verständnis, die Abgeordneten fanden sich jedoch schon bald entsprechend gemeinsamer Ziele und Interessen zusammen, so dass es zu Fraktionsbildungen kam. Diese Fraktionen verstanden sich als Clubs und benannten sich dementsprechend nach ihren Versammlungsorten in der Stadt. Auf dieser Lithografie ist der Tagungsort des Parlaments, die Paulskirche, zu sehen. Die Kirche ist mit schwarz-rot-goldenen Fahnen und Girlanden geschmückt, Kanzel und Altar sind hinter dem Vorhang verborgen, der am linken Bildrand zu sehen ist. Davor sind Präsidiumstisch und Rednerpult aufgebaut. Am Präsidiumstisch steht der erste Präsident der Nationalversammlung Heinrich von Gagern (1799-1880), neben ihm sitzen die beiden Vizepräsidenten. Vor dem Präsidium sitzen die Schriftführer, welche sämtliche Reden und Debatten protokollierten. Im Laufe der Sitzungen wurde die Paulskirche den Bedürfnissen des Parlaments angepasst, so wurde eine hölzerne Zwischendecke eingezogen, um die Akustik zu verbessern und später Gasbeleuchtung und Zentralheizung installiert. Zeitgenössische Lithografie nach einer Zeichnung von Leo von Elliott.

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Die Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche (um 1848)

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