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„Heldengedenkfeier” in Berlin (17. März 1935)

Die Nationalsozialisten benannten den in der Weimarer Republik begründeten Volkstrauertag, der dem Gedenken der Kriegsgefallenen gewidmet war, in „Heldengedenktag“ um. Entsprechend der martialischen NS-Ideologie wurde die Betonung nun auf das Heldentum und den Ruhm der Gefallenen gelegt und weniger auf Trauer und Mahnung vor einem weiteren Krieg. Der „Heldengedenktag“ war eines von vielen Beispielen der Verherrlichung des Soldatenopfers im Nationalsozialismus. Er wurde am 5. Sonntag vor Ostern begangen, 1935 war dies der Tag nach der Wiedereinführung der Wehrpflicht. Die Feierlichkeiten wurden von der NS-Propaganda dementsprechend ausgeschlachtet. Auf diesem Bild sind (v.l.n.r.) Admiral Erich Raeder (Oberbefehlshaber der Kriegsmarine), Generaloberst Werner von Fritsch (Oberbefehlshaber des Heeres), Reichsmarschall Hermann Göring (Oberbefehlshaber der Luftwaffe), Generalfeldmarschall August von Mackensen (kaiserliches preußisches Heer), Adolf Hitler und Reichskriegsminister Werner von Blomberg bei der Kranzniederlegung am Ehrenmal „Unter den Linden“ zu sehen. Mackensen (1849-1945) war der letzte lebende Feldmarschall des Ersten Weltkriegs, dessen Popularität Hitler propagandistisch zu nutzen versuchte. Hitlers Aufrüstungspolitik schien sich mit den revisionistischen Hoffnungen der Militärführung vereinbaren zu lassen und wurde insofern gefeiert, doch schon bald bekamen Mitglieder der militärischen Elite wie Blomberg und Fritsch zu spüren, dass auch sie Hitlers totalitärem Führungsstil unterlagen.

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„Heldengedenkfeier” in Berlin (17. März 1935)

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