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Halde mit beschädigten „Käfern” im VW-Werk Wolfsburg (1947)

Wolfsburg war als „Stadt des KdF-Wagens“ 1938 für die Arbeiter des Volkswagenwerkes gegründet worden. Als Symbol der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ sollte der von Ferdinand Porsche konstruierte Volkswagen die Motorisierung auch für die breite Bevölkerung erschwinglich machen. Dazu wurde ein Sparsystem mit wöchentlichen Raten von fünf Reichsmark angeboten, in das man einzahlte, bis die Summe für einen Volkswagen – 990 Reichsmark – erreicht war. Bis Kriegsende wurden 300 Mio. RM eingezahlt, gebaut wurden aber nur einige hundert Volkswagen; stattdessen produzierte das VW-Werk für die Wehrmacht und stellte etwa 50.000 Kübel- und 14.000 Schwimmwagen für den militärischen Bedarf her, auch unter Einsatz von ca. 20.000 Zwangsarbeitern. Nach der Besetzung durch amerikanische Truppen im April 1945 übernahmen im Juni desselben Jahres britische Militärbehörden das VW-Werk Wolfsburg in ihre Verantwortung. Anders als im Fall Krupp gingen die Besatzungsbehörden bezüglich der Allierten Demontagepolitik in Wolfsburg konstruktiv-pragmatisch vor: Unter maßgeblicher Regie britischer Kontrolloffiziere, insbesondere des Majors Ivan Hirst, wurde die Serienproduktion des VW-„Käfers“ aufgenommen, um zunächst den Fahrzeugbedarf der alliierten Truppen zu decken und dann durch Exporte des „Käfers“ die Besatzungskosten auszugleichen. Bald nach der Übergabe des VW-Werkes an die Bundesregierung im Oktober 1949 entwickelte sich der „Käfer“ zum Exportschlager und wurde zum Symbol des westdeutschen Wirtschaftswunders überhaupt. Foto von Germin (Gerd Mingram).

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Halde mit beschädigten „Käfern” im VW-Werk Wolfsburg (1947)

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