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Die Barrikade an der Kronen- und Friedrichstraße (18./19. März 1848)

Am 18. März 1848 schien es, als würde der preußische Monarch, König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861), auf die Stimmen aus dem Volk eingehen, die einen Abzug der zur Unterdrückung der revolutionären Unruhen nach Berlin beorderten preußischen Truppen, die Einberufung eines zweiten Vereinigten Landtags und die Verabschiedung einer Verfassung forderten. Als jedoch die Bürger sich zum Dank vor seinem Berliner Schloss versammelten, kam es erneut zu Auseinandersetzungen zwischen Militärs und der Menge. Der König befahl der Armee, den Platz zu räumen; die Soldaten feuerten und töteten mehrere Passanten; und schließlich brachen Straßenkämpfe aus. Diese idealisierte Darstellung, die mit ihrer pyramidenförmigen Komposition die in der Mitte aufgepflanzte schwarz-rot-goldene Flagge hervorhebt, weist einen Querschnitt der Bevölkerung auf: Bürger, Arbeiter, Frauen, Kinder und Studenten sind zusammengekommen, um die Barrikaden zu verteidigen. Die tatsächliche soziale Zusammensetzung der Barrikadenbesatzungen war generell weniger ausgewogen: an jenem Tag beispielsweise handelte es sich bei den meisten Opfern um Handwerker. Als Reaktion auf die Volkserhebung erklärte sich der preußische König bereit, die Truppen abzuziehen, und ernannte ein liberales Kabinett. Jedenfalls vorübergehend hatte die Revolution auch in Preußen triumphiert. Kolorierte Lithografie von F. G. Nordmann, 1848.

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Die Barrikade an der Kronen- und Friedrichstraße (18./19. März 1848)

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