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Das „Bunte Theater” („Überbrettl”) an der Köpenicker Straße (1901)

Der rapide Erfolg seines Varietétheaters „Buntes Theater", das zunächst in der Secessionsbühne an Berlins berühmter Alexanderstraße eingemietet war, brachte Ernst von Wolzogen (1855-1934) ausreichend Geld ein, um ein eigenes Gebäude in der Köpenicker Straße für sein Theater zu erwerben. Daraufhin beauftragte er den angesehenen Architekten des Jugendstil August Endell (1871-1925) mit der Umgestaltung des Gebäudes. Am 28. November 1901 wurde das „Bunte Theater" mit dem Stück Die Medaille von Ludwig Thoma (1867-1921) eröffnet. Wolzogens persönliche Rolle bei der Leitung des Theaters erwies sich als jedoch kurzlebig. Aufgrund von Streitereien mit Investoren und eines zunehmend mittelmäßigen und anspruchslosen Programms, das die Kritiker entfremdete, sah sich Wolzogen 1902 zur Abtretung der Theaterleitung gezwungen. Nichtsdestoweniger hatte er mit dem „Bunten Theater" einen Trend angestoßen: Allein zwischen 1901 und 1906 eröffneten in Berlin 32 Kabaretts mit ähnlicher Ausrichtung, woran deutlich wird, wie die Kleinkunst als Gegenpol zu den etablierten Kunstformen beim Publikum zusehends beliebter wurde.

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Das „Bunte Theater” („Überbrettl”) an der Köpenicker Straße (1901)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz
Original: Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin