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Eröffnung des „Langemarck-Studiums” der Reichsstudentenführung in Hannover (9. Dezember 1938)

Am 6. November 1936 wurden die Deutsche Studentenschaft (DSt) und der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund (NSDStB) einer neu gegründeten Organisation, der Reichsstudentenführung, unterstellt. Als NSDAP-Hauptamt war diese der Parteiführung unmittelbar unterstellt. Gustav Adolf Scheel (1907-1979) wurde zum Reichsstudentenführer ernannt und behielt diese Position bis zum Kriegsende inne; gleichzeitig bekleidete er verschiedene andere hochrangige Posten. Dieses Foto wurde anlässlich der Einführung des „Langemarck-Studiums“ in Hannover aufgenommen. Das Programm war nach der Schlacht bei Langemarck benannt, in der 1914 während des Ersten Weltkrieges Tausende junger deutscher Soldaten gefallen waren und die sich daher in das kulturelle Gedächtnis der Deutschen eingebrannt hatte. Das „Langemarck-Studium“ war ein dreimonatiges Vorbereitungsprogramm für das Universitätsstudium, das an junge Arbeiter, Handwerker und Bauern gerichtet war, die nicht über das zum Studium notwendige Abitur verfügten. Angebliches Ziel des Programmes war es, das Bildungsmonopol der Mittelklasse zu brechen und das vorgebliche Gleichheitsideal der Nazis umzusetzen. Tatsächlich war das Programm jedoch allein solchen Kandidaten vorbehalten, die für rassenbiologisch „wertvoll“ und politisch verlässlich galten, und die „Ausbildung“ bestand hauptsächlich in ideologischer Indoktrination. Das Foto zeigt Scheel und SA-Stabschef Viktor Lutze (1890-1943) beim Abschreiten der Ehrengarde.

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Eröffnung des „Langemarck-Studiums” der Reichsstudentenführung in Hannover (9. Dezember 1938)

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