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Deportation nach Theresienstadt: Luftpostmitteilung über den Auslandsdienst des Deutschen Roten Kreuzes (15. September 1942)

In dieser Luftpostmitteilung vom 15. September 1942 informiert der aus Leipzig stammende Max Jacobson (geb. 1874) seine Tochter und den Schwiegersohn in New York über seine „Abreise“ nach Theresienstadt. Seine Tochter war offensichtlich noch rechtzeitig in die USA emigriert, um dem Holocaust zu entkommen.

Das Deutsche Rote Kreuz, über dessen Auslandsdienst diese Mitteilung verschickt wurde, verschwieg sein Wissen über die Konzentrationslager und ordnete sich dem NS-Regime stillschweigend unter, weshalb es in der jüngeren Forschung stark in die Kritik geriet.

Nach den Unterlagen, die im Archiv in Bad Arolsen sowie im United States Holocaust Memorial Museum verfügbar sind, wurde Jacobsen am 19. September 1942, einen Monat vor seinem 68. Geburtstag, deportiert. Glücklicherweise überlebte er jedoch seine Internierung in Theresienstadt. Nach dem Ende des Krieges verbrachte er einige Zeit in einem DP-Lager (Displaced Persons) und reiste schließlich am 28. Januar 1947 in Richtung USA. Er kam am 11. Februar 1947 in New York City an, wo er wieder mit seiner Familie vereint lebte. Er starb ein paar Jahre später und liegt in Brooklyn begraben.

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Deportation nach Theresienstadt: Luftpostmitteilung über den Auslandsdienst des Deutschen Roten Kreuzes (15. September 1942)

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