GHDI logo


Die 2. deutsche Nordpolexpedition (11. September 1870)

Dieses Foto zeigt Mitglieder der zweiten deutschen Nordpolexpedition am Tag, als sie nach Bremerhaven zurückkehrten und eine grauenvolle Entdeckungsreise abschlossen. Die Besatzung war am 15. Juni 1869 aus demselben Hafen in See gestochen und hatte als Ziel die Ostküste Grönlands angesteuert. Zwei Schiffe waren an der Reise beteiligt: Kapitän Karl Koldeweys Germania, ein Schraubendampfer mit 140 Tonnen, und die Hansa unter dem Kommando von Kapitän P.F.A. Hegemann. Nur eines der Schiffe kehrte zurück. Die Hansa wurde im polaren Packeis zerdrückt, nachdem sie von der Germania getrennt worden war. Ihre Besatzung jedoch war von Bord gegangen und hatte sechs Monate lang überlebt, wobei sie weit über 1.500 Kilometer auf einer Eisscholle getrieben war. Schließlich erreichten sie Anfang Juni 1870 die Herrnhuter Missionsstation Friedrichstal (Frederiksdal) westlich von Kap Farvel. Ein nach Bismarck benanntes Kap markiert den nördlichsten Punkt der durch die Germania gemachten Entdeckungen. Im März 1870 führten Koldewey und Leutnant Julius Payer, der spätere Entdecker des Franz-Josef-Lands, eine Expeditionstruppe an, die bis zu einem ungefähr 160 Kilometer nördlich des Schiffs gelegenen Punkt vordrang, dann aber durch Proviantmangel zur Rückkehr gezwungen wurde. Payer, Koldewey und Hegemann sind hier in der mittleren Reihe abgebildet (sitzend, zweiter, dritter und fünfter von links). Koldewey veröffentlichte 1874 einen zweibändigen Expeditionsreisebericht. Er hatte außerdem die erste deutsche Expedition befehligt, die im Mai 1868 von Bergen aus gesegelt und im selben Jahr zurückgekehrt war.

Druckfassung     zurück zur Bilder-Liste vorheriges Bild      Beginn des nächsten Kapitels

Die 2. deutsche Nordpolexpedition (11. September 1870)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz