Berufe der Eltern von in Berlin registrierten Prostituierten (1873)
Diese Tabelle zeigt, dass fast jede zweite der 1872-73 unter polizeilicher Überwachung stehenden Berliner Prostituierten aus einer Familie kam, in der ein oder beide Elternteile im Handwerk arbeiteten, während nur jede fünfte einen Vater oder eine Mutter hatte, die in einer Fabrik tätig waren.
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Berufe der Eltern von in Berlin registrierten Prostituierten (1873)
Läßt man die 102 Fälle, wo der Stand der Eltern nicht angegeben ist, außer Betracht, so ergeben sich, geordnet nach der Stärke des Auftretens, folgende Berufsklassen:
Stand der Eltern | | in % | Handwerker | 1015 | 47,9 | Fabrikthätigkeit | 467 | 22,0 | Kleines Beamtenthum incl. Privatbeamten | 305 | 14,4 | Handel und Verkehr | 222 | 10,4 | Landwirthschaft und Gärtnerei | 87 | 4,1 | Militair | 26 | 1,2 | | 2122 | 100,0 |
Quelle: Hermann Schwabe, „Einblicke in das innere und äußere Leben der Berliner Prostituirten“, Berliner Städtisches Jahrbuch für Volkswirtschaft und Statistik 1 (1874): S. 60-74, hier S. 62-66. Abgedruckt in Gerhard A. Ritter und Jürgen Kocka, Hg., Deutsche Sozialgeschichte 1870-1914. Dokumente und Skizzen, 3. Aufl. München: Beck, 1982, S. 253. |