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Friedrich Bülaus Ruf nach einer marktorientierten Lösung des Armutsproblems in Deutschland (1834)

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Landbau und Gewerbe also sind noch weit davon entfernt, „den meisten Menschen das meiste Gute zu leisten“. Der Handel aber? Bedarf es wohl eines Beweises, daß sowohl den inneren Handel als den Welthandel tausend künstliche Hindernisse und Beschränkungen hemmen, die nur sein stetes Ringen nach Freiheit und die ihm eigentümliche wunderbare Schmiegsamkeit einigermaßen zu neutralisieren vermocht hat? Das Prohibitivsystem ist die Grundlage der Handelspolitik vieler Staaten, und man wundert sich über Stockung und Verarmung? Doch über diesen Gegenstand liefern hundert Werke, es liefert die Erfahrung die besten Kommentare darüber. Hier nur die Bemerkung, daß, auch die künstlichen Hindernisse abgerechnet, noch viel daran fehlt, daß der Handel die natürlichen Hemmungen so siegreich überwunden hätte, wie die neueren Triumphe des Erfindungsgeistes es möglich machen. Die durch Dampfwagen vermittelte größere Schnelligkeit, die durch sie erst geschaffene Möglichkeit vieler Handelsverbindungen wird allein schon hinreichen, die Wohltaten des Handels an sich und in seinen Nachwirkungen auf Landbau und Gewerbe und auf den Zustand der Bevölkerung unendlich zu vervielfachen.





Quelle: Friedrich Bülau, Der Staat und die Industrie. Beiträge zur Gewerbspolitik und Armenpolizei. Leipzig: Göschen, 1834, S. 22-56.

Auch abgedruckt in Carl Jantke und Dietrich Hilger, Hg., Die Eigentumslosen. Freiburg und München: Verlag Karl Alber, 1965, S. 256-65.

Wiedergabe der Auszüge auf dieser Website mit Erlaubnis des Verlags Karl Alber, Freiburg und München.

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