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Führer durch die Ausstellung „Entartete Kunst” (1937)

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Gruppe 5.
Diese Abteilung der Ausstellung gibt einen Einblick in die moralische Seite der Kunstentartung. Für die darin vertretenen „Künstler“ ist offensichtlich die ganze Welt ein einziges großes Bordell, und die Menschheit setzt sich für sie aus lauter Dirnen und Zuhältern zusammen. Es gibt unter dieser gemalten und gezeichneten Pornographie Blätter und Bilder, die man auch im Rahmen der Ausstellung „Entartete Kunst“ nicht mehr zeigen kann, wenn man daran denkt, das auch Frauen diese Schau besuchen werden. Es ist für jeden Menschen unseres heutigen Deutschlands völlig unbegreiflich, daß man vor wenigen Jahren noch, und zwar auch noch in den Jahren der Zentrumsherrschaft unter Heinrich Brüning, so abgrundtiefe Gemeinheiten, so viel Verkommenheit und ein so eindeutig überführtes Verbrechertum unter der Devise „Freiheit der Kunst“ ungehindert an die niedersten Instinkte des Untermenschentums appellieren ließ. Das aber darf nicht übersehen werden: Auch diese Seite der Kunstentartung geht letzten Endes auf eine politische Zielstellung zurück. Das ist schon daraus ersichtlich, daß fast alle diese Schweinereien auch eine deutliche marxistisch-klassenkämpferische Tendenz aufweisen. Immer wieder begegnet man Blättern, auf denen Wüstlinge der „besitzenden Klasse“ und ihre Dirnen in Gegensatz gestellt sind zu den ausgehungerten Gestalten des im Hintergrunde sich müde vorbeischleppenden „Proletariats“. Auf anderen Zeichnungen wird die Dirne idealisiert und in Gegensatz gestellt zur Frau der bürgerlichen Gesellschaft, die nach Ansicht der Macher dieser „Kunst“ moralisch viel verworfener ist als die Prostituierte. Kurzum: Das moralische Programm des Bolschewismus schreit in dieser Abteilung von allen Wänden.

Gruppe 6.
Hier wird an einer größeren Zahl von Werken sichtbar gemacht, daß sich die entartete Kunst vielfach auch in den Dienst jenes Teiles der marxistischen und bolschewistischen Ideologie gestellt hat, deren Ziel lautet: Planmäßige Abtötung der letzten Reste jedes Rassebewußtseins. Wurde in den Bildern der vorigen Abteilung die Dirne als sittliches Ideal hingestellt, so begegnen wir nun hier dem Neger und Südseeinsulaner als dem offensichtlichen rassischen Ideal der „modernen Kunst“. Es ist kaum zu glauben, daß die Macher dieser Bildwerke in Deutschland oder in Europa ihre Heimat haben oder wenigstens damals noch hatten. Dabei ist allerdings zu betonen, daß auch diese Niggerkunst handwerklich so barbarisch ist, daß sich mancher Neger mit Recht dagegen auflehnen würde, in den dargestellten Gestalten Menschen seinesgleichen zu erblicken oder gar der Urheberschaft an solchen Bildwerken bezichtigt zu werden.

Gruppe 7
In dieser Abteilung der Ausstellung wird klar gemacht, daß außer dem Neger als dem rassischen Ideal der damals „modernen“ Kunst auch ein ganz besonders geistiges Ideal vorschwebte, nämlich der Idiot, der Kretin und der Paralytiker. Auch wo sich diese „Künstler“ selbst oder gegenseitig porträtierten, kommen dabei ausgesprochen kretinhafte Gesichter und Gestalten heraus. Das mag, den übrigen Werken nach zu schließen, nicht immer ein grundsätzlicher Verzicht auf Ähnlichkeit sein. Sicher aber ist, daß jedes stupid-idiotenhafte Gesicht die hier vertretenen „Modernen“ besonders zum Schaffen angeregt hat. Anders wäre es nicht zu erklären, daß auch diese Abteilung der Ausstellung in Plastik, Graphik und Malerei so umfangreich ist. Hier sind menschliche Figuren zu sehen, die wahrhaftig mit Gorillas mehr Ähnlichkeit haben als mit Menschen. Hier gibt es Porträts, gegen die die ersten geschichtlich bekannten Versuche der Menschendarstellung in steinzeitlichen Höhlen reife Meisterwerke sind. Aber auch für solche Schauerstücke wurden, wie die Ankaufspreise ausweisen, noch vor wenigen Jahren höchste Preise verlangt und bezahlt.

Gruppe 8.
In einem kleinen Raum sind hier der Abwechslung halber einmal nur Juden vertreten. Damit keine Mißverständnisse entstehen, sei bemerkt, daß es sich hier nur um eine kleine Auswahl aus den zahlreichen jüdischen Machwerken handelt, die die Ausstellung insgesamt zeigt. Die großen „Verdienste“, die sich die jüdischen Wortführer, Händler und Förderer der entarteten Kunst zweifellos erworben haben, rechtfertigt zur Genüge diese „Sonderehrung“. Hier findet sich u. a. auch „Der neue Mensch“, wie ihn sich Jud Freundlich erträumt hat. Dort stehen und hängen auch noch andere plastische und gemalte Wüstenträume herum, denen gegenüber Worte versagen müssen.

Gruppe 9.
Dieser Abteilung kann man nur die Überschrift „Vollendeter Wahnsinn“ geben. Sie nimmt den größten Raum der Ausstellung ein und enthält einen Querschnitt durch die Ausgeburten sämtlicher „Ismen“, die Flechtheim, Wollheim und Cohnsorten im Laufe der Jahre ausgeheckt, gefördert und verramscht haben. Auf den Bildern und Zeichnungen dieses Schauerkabinetts ist meistens überhaupt nicht mehr zu erkennen, was den kranken Geistern vorschwebte, als sie zu Pinsel oder Stift gegriffen. Der eine „malte“ schließlich nur noch mit dem Inhalt von Mülleimern. Ein anderer begnügte sich mit drei schwarzen Linien und einem Stück Holz auf einem großen weißen Untergrund. Ein Dritter hatte die Erleuchtung, „Einige Kreise“ auf zwei Quadratmeter Leinwand zu malen. Ein Vierter verbrauchte nacheinander für drei Selbstbildnisse gut drei Kilogramm Farbe, da er sich nicht einig werden konnte, ob sein Kopf grün oder schwefelgelb, rund oder eckig, seine Augen rot oder himmelblau oder sonst etwas sind. In dieser Gruppe des Wahnsinns pflegen die Ausstellungsbesucher nur noch den Kopf zu schütteln und zu lachen. Sicher nicht ohne Grund. Aber wenn man bedenkt, daß auch all diese „Kunstwerke“ nicht etwa aus verstaubten Ecken verlassener Ateliers, sondern aus den Kunstsammlungen und Museen der großen deutschen Städte herausgeholt wurden, wo sie teilweise noch in den ersten Jahren nach der Machtergreifung hingen und der staunenden Mitwelt dargeboten wurden, dann kann man nicht mehr lachen: dann kann man nur mit der Wut darüber kämpfen, daß mit einem so anständigen Volk wie dem deutschen überhaupt einmal so Schindluder getrieben werden konnte.

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Quelle: Entartete Kunst Ausstellungsführer. Berlin: Verlag für Kultur- und Wirtschaftswerbung, 1937.

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