GHDI logo

Wahlen zum Deutschen Reichstag (1871-1890): Ein statistischer Überblick

Seite 4 von 4    Druckfassung    zurück zur Liste vorheriges Dokument      nächstes Dokument


 

13. Reichstag 1912

Wahlberechtigte: Millionen 14,442
Abgegebene Stimmen: Millionen 12,261
Wahlbeteiligung: 84,9%
Wahlberechtigte in % der Bevölkerung (1): 22,2%

 

 

Stimmenzahl Millionen

Stimmenanteil (%)

Mandatszahl

Mandatsanteil (%)

Konservative

1,126

9,2

43

10,8

Reichspartei (Freikonservative)

0,367

3,0

14

3,5

Nationalliberale

1,663

13,6

45

11,3

Liberale

         

Liberale Vereinigung (2)
Deutsche Fortschrittspartei (3)
Deutsche Volkspartei

}1,497

12,3

42

10,6

         

Zentrum

1,997

16,4

91

22,8

Welfen

0,085

0,7

5

1,3

Sozialdemokraten

4,250

34,8

110

27,7

Polen

0,442

3,6

18

4,5

Dänen (4)

0,017

0,1

1

0,3

Elsaß-Lothringer (5)

0,162

1,3

9

2,3

Antisemiten, Wirtschaftliche Vgg.(6)

0,300

2,5

10

2,5

Sonstige

0,301

2,5

9

2,3

Insgesamt

12,207

 

397

 




(1) Nach der jeweils letzten Volkszählung. Zu berücksichtigen ist, daß bei solchen Wahlen, die in großem Abstand zur vorhergehenden Volkszählung stattfanden (wie z.B. die Wahl von 1890, bei der nicht die Volkszählung von 1890, sondern die von 1885 zugrundegelegt wurde), der Prozentsatz der Wahlberechtigten an der Bevölkerung geringfügig höher erscheint, als er in Wirklichkeit ist. Der niedrige Prozentsatz von 1871 ist z.T. auf die mangelhaft geführten Wählerlisten zurückzuführen.

(2) Ab 1893 Freisinnige Vereinigung, ab 1910 aufgegangen in der Fortschrittlichen Volkspartei.

(3) Ab 1884 Deutsch-Freisinnige Partei, ab 1893 Freisinnige Volkspartei, ab 1910 aufgegangen in der Fortschrittlichen Volkspartei.

(4) Die in Schleswig-Holstein sowohl für die Partikularisten als auch für die Protestpartei abgegebenen Stimmen wurden hier den Dänen zugerechnet, sofern in der amtlichen Statistik keine weiteren Angaben gemacht wurden.

(5) Hier wurden – wie üblich – die in Elsaß-Lothringen bis 1878 für das Zentrum abgegebenen Stimmen den Elsaß-Lothringern zugerechnet, ebenso die in der amtlichen Statistik 1874–78 dem Zentrum zukommenden Abgeordneten, die als „nicht zur Fraktion“ gehörig bezeichnet wurden.

(6) Antisemiten traten bei den Reichstagswahlen von 1887–1903 als Splittergruppen unter den Parteinamen Christlich-Soziale Partei, Deutsche Reformpartei, Deutsch-Soziale Reformpartei und Deutsch-Soziale Partei auf. Ab 1907 erscheint in dieser Rubrik auch die Wirtschaftliche Vereinigung, in der die Antisemiten als dominierende Gruppe aufgegangen sind.



Quellen: Ein Teil der Angaben wurde übernommen aus: Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 250, 1912–1913, Anhang o.S. „Zusammenstellung der Zahlengrundlagen für die Tafel 2“. Die Angaben für die Parteien der Welfen, Dänen, Elsaß-Lothringer, sowie die Aufschlüsselung der Liberalen Parteien wurde errechnet nach: Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, Erste Reihe, 3. Jg. 1875, S. 2–51; Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, 1879, Juni-Heft, S. 4–35, 40–71; 1882, Heft III, S. 2–33; 1884, Heft IV, S. 2–33; 1885, Heft I, S. 106–137; 1890, Heft IV, S. 24–59; Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, NF, 2. Jg., 1893, Heft IV, S. 4–55; 12. Jg., 1903, Heft III, S. 100–107; Ergänzungsheft für das Jahr 1903, Heft IV, S. 6–7; Ergänzungsheft für das Jahr 1907, Heft I, S. 62–69; Heft III, S. 8–9; Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 250, 1912–1913, Heft II, S. 4–9.

Originaldaten zusammengestellt und tabellarisch aufgeführt in Gerhard A. Ritter mit Merith Niehuss, Wahlgeschichtliches Arbeitsbuch. Materialien zur Statistik des Kaiserreich 1871-1918. München: C.H. Beck, 1980, S. 38-43.

erste Seite < vorherige Seite   |   nächste Seite > letzte Seite