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Auszug aus dem Handbuch der Reichskulturkammer von 1937

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Wesen und Aufgaben der Reichsfilmkammer

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Daher mußte der nationalsozialistische Staat auf diesem Gebiete sofort eingreifen. Er mußte den Film aus der Sphäre des liberalistischen Wirtschaftsdenkens herausheben, ihn auf eine gesunde wirtschaftliche Grundlage stellen und ihm politisch und kulturell die Aufgaben zuweisen, die er innerhalb des nationalsozialistischen Staates zu erfüllen hat. [ . . . ]

Die große Bedeutung des Films für die Ausrichtung unseres Volkes auf die Willensbildung der Nation verlangt von allen im Film Tätigen, Kulturträger und Kulturmittler zu werden. Diese Berufung dem ganzen Filmstand zur Erkenntnis zu bringen, ist eine der wichtigsten Ausgaben der Reichsfilmkammer.

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Wesen und Aufgaben der Reichsrundfunkkammer

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Ein anderes Moment tritt nun aber im Abschnitt Rundfunk erheblich in den Vordergrund: Die Werbung für den Rundfunk! Deutschland stand mit seinen Rundfunkhörerzahlen bis zur Machtübernahme durch den Nationalsozialismus hinter einigen großen Kulturländern zurück. Unfähigkeit, mangelndes Können und vor allem Ideenlosigkeit und fehlende Tatkraft der Rundfunkgewaltigen der Systemzeit sind zweifellos die Ursachen dieses Rückstandes gewesen. Hier schuf der Nationalsozialismus gründlich Wandel und setzte in klarer Erkenntnis der Notwendigkeiten mit einer starken und volksnahen Propaganda ein. [ . . . ]

Unter diesen Umständen konnte nicht ausbleiben, daß die Kammer auch Einfluß auf verschiedene Dinge in der Rundfunkwirtschaft nehmen mußte, um dem Ziel der völligen Durchsetzung des deutschen Volkes mit dem Rundfunk möglichst nahe zu kommen. Die Abteilung III – Wirtschaft und Technik – befaßt sich mit einer Unzahl in diesem Zusammenhang auftretenden Fragen. Die wichtigste sei genannt: Apparatebauplanung. An Ergebnissen wären hier u. a. zu nennen: Die Schaffung des „Volksempfängers", welcher auf Grund seiner technischen Eigenschaften und Preisgestaltung in einer Auflage von insgesamt 2½ Millionen Stück trotz mancherlei Widerständen seinen unvergleichlichen Siegeszug antrat und so erheblich zur Erreichung der heutigen hohen Hörerziffern beitrug. [ . . . ]



Quelle: Hans Hinkel, Hg., Handbuch der Reichskulturkammer, bearbeitet von Gerichtsassessor Günter Genz. Berlin: Deutscher Verlag für Politik und Wirtschaft GmbH, 1937, S. 41, 92, 136, 273-74, 304-05.

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