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Heinrich Brüning: Titelseite des Ulk (11. Juli 1930)

Nachdem er für seine Politik keine Zustimmung des Reichstags mehr erhielt, berief sich Reichskanzler Heinrich Brüning auf die präsidialen Befugnisse, Notverordnungen zu erlassen (Art. 48 der Weimarer Reichsverfassung), um am 18. Juli 1930 sein Steuerprogramm in Kraft zu setzen und den Reichstag aufzulösen. Die Autoren der Weimarer Verfassung hatten den Art. 48 als Maßnahme konzipiert, die nur in seltensten Fällen zur Anwendung kommen sollte. Stattdessen wurde er zu einem häufig benutzten Regierungsinstrument. Brüning war darauf angewiesen, dass Reichspräsident Hindenburg regelmäßig eine Notsituation feststellte, und Hindenburg tat dies bereitwillig. Im Grunde wurde Deutschland damit zu einer Präsidialdiktatur.

Die Bildunterschrift lautet: „Der Kanzler Brüning. Er steht über der Situation? Nein, er hängt!“

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Heinrich Brüning: Titelseite des <I>Ulk</i> (11. Juli 1930)

Ulk, Illustriertes Wochenblatt für Humor und Satire, 11. Juli 1930.