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Gründung der Partei „Die Linke” (16. Juni 2007)

Im Vorfeld der Bundestagswahl 2005 betrieben der ehemalige SPD-Vorsitzende Oskar Lafontaine und der PDS-Politiker Gregor Gysi eine Zusammenarbeit zwischen der PDS und der aus Protest gegen die „Agenda 2010“ gegründeten „Wahlalternative für Arbeit und soziale Gerechtigkeit“ (WASG). Am 10. Juni 2005 wurde öffentlich die Spitzenkandidatur von Lafontaine und Gysi für das neue Bündnis von PDS und der WASG angekündigt; WASG-Mitglieder traten bei der Bundestagswahl auf offenen Listen der (im Juli umbenannten) Linkspartei.PDS an. Bei der Wahl 2005 erreichte die Linkspartei.PDS ein stattliches Ergebnis von 8,7 Prozent der Zweitstimmen. Nachdem sich die Mitglieder von WASG und Linkspartei.PDS für eine Fusion ausgesprochen hatten, wurde am 16. Juni 2007 die neue Partei „Die Linke“ gegründet. Ungeklärt blieb der Konflikt zwischen Pragmatikern und Ideologen in der Linken: Während jene (zumeist aus ostdeutschen Landesverbänden und z.T. schon mit Regierungserfahrung auf Landesebene) für eine Regierungsbeteiligung zu Kompromissen und zu Koalitionen mit der SPD bereit waren, plädierten diese (u.a. die kommunistische Plattform sowie enttäuschte ehemalige SPD-Mitglieder und Gewerkschafter) für eine möglichst starke Abgrenzung zur SPD. 2009 erreichte die Linke bei der Bundestagswahl 2010 ein Ergebnis von 11,9 Prozent der Zweitstimmen. Allerdings kündigte Lafontaine am 23. Januar 2010 aus gesundheitlichen Gründen seinen Rückzug aus der Bundespolitik an.

Im Bild: Oskar Lafontaine (l.) und Lothar Bisky (r.) auf dem Gründungsparteitag der „Linken“. Beide wurden zu Ko-Vorsitzenden der neuen Partei. Foto: Wolfgang Kumm.

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Gründung der Partei „Die Linke” (16. Juni 2007)

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(c) dpa