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Wahlplakat der NSDAP (1932)

Nachdem bereits im März/April 1932 eine Reichspräsidentenwahl stattgefunden hatte, aus der Hindenburg als Wahlsieger hervorgegangen war, wurden die Wähler am 31. Juli des Jahres aufgerufen, ihre Stimme zur Reichstagswahl abzugeben. Dieses Wahlplakat der NSDAP spiegelt die durch Weltwirtschaftskrise, Armut und Massenarbeitslosigkeit geprägte Situation der Bevölkerung wider. Die Signatur „Mjölnir“ identifiziert das Plakat als Arbeit des Grafikers Hans Herbert Schweitzer, einem der bekanntesten Grafiker, die sich in den Dienst der Nationalsozialisten stellten. Während des von Ausschreitungen und extremistischer Gewalt geprägten Wahlkampfs erlebten zahlreiche deutsche Städte Straßen- und Saalschlachten zwischen SA, Rotfrontkämpferbund und Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold mit zahlreichen Todesopfern. Die Reichsregierung verhängte daraufhin den Ausnahmezustand über die Hauptstadt Berlin, wo die Ausschreitungen als besonders gefährlich eingestuft wurden, und entmachtete durch den sogenannten „Preußenschlag“ die sozialdemokratisch geführte preußische Regierung. Am Tag der Wahl war die Beteiligung mit 84,1% enorm hoch. Die NSDAP, die von der verheerenden wirtschaftlichen und politischen Lage profitierte, wurde mit 37,3 % der Stimmen stärkste Partei im Reichstag, erreichte allerdings keine absolute Mehrheit. Ihre Wähler setzten sich aus verschiedenen Schichten zusammen und waren von Parteien aus allen Bereichen des politischen Spektrums abgewandert. Besonders schicksalsträchtig für die Republik war der drastische Stimmenverlust unter allen demokratischen Parteien der Mitte. Da aufgrund der Stimmenverteilung keine Mehrheit im Parlament zustande kam, wurde bereits im November desselben Jahres eine erneute Wahl abgehalten, bei der die NSDAP gegenüber der Wahl im Juli einen geringfügigen Stimmenverlust hinnehmen musste und 33% der Stimmen erhielt.

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Wahlplakat der NSDAP (1932)

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