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Wahlpropaganda für Hindenburg zum zweiten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl (26. April 1925)

Der erste Reichspräsident, Friedrich Ebert, starb im Februar 1925, kurz vor Ende seiner Amtszeit. Während Ebert von der Nationalversammlung gewählt worden war, fand nun erstmalig eine unmittelbare Wahl zum Reichspräsidenten statt. Nachdem keiner der sieben Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichen konnte, einigte sich die Weimarer Koalition darauf, den Zentrumspolitiker Wilhelm Marx zu unterstützen. Die Rechtsparteien nominierten dagegen den 78-jährigen, parteilosen General Paul von Hindenburg, der im zweiten Wahlgang knapp als Sieger hervorging. Dieses Foto, das einen Lastwagen zeigt, der auf den Straßen Berlins Wahlwerbung für Hindenburg betreibt, indem er eine riesige Portraitbüste zur Schau stellt, illustriert den militaristischen Personenkult, der um Hindenburg als „Sieger von Tannenberg“ betrieben wurde und sicherlich erheblichen Anteil an seinem überraschenden Wahlsieg hatte. Hindenburg, der seine monarchistische Überzeugung auch nach der Revolution offen vertreten hatte, leistete den Amtseid auf die Weimarer Verfassung und enttäuschte zumindest in seiner ersten Amtszeit die Hoffnungen der politischen Rechten auf ein schnelles Ende der Republik.

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Wahlpropaganda für Hindenburg zum zweiten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl (26. April 1925)

© Bundesarchiv