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Straßenkämpfe in Berlin während des Januaraufstandes (Januar 1919)

Im Januar 1919 nahm die Revolution endgültig eine gewalttätige Wende und erschütterte damit die Grundlage der entstehenden Republik. Nach den „Weihnachtskämpfen“ in Berlin und dem daraus resultierenden Bruch der Regierungskoalition aus SPD und USPD war die Stimmung in der Hauptstadt aufgeheizt. Als am 5. Januar der Berliner Polizeipräsident Emil Eichhorn (USPD) unter dem Vorwurf der Unterstützung der Volksmarinedivision entlassen wurde, nahm der Spartakusbund dies zum Anlass, revolutionäre Arbeiter und Soldaten zum Aufstand aufzurufen und den Rat der Volksbeauftragten für abgesetzt zu erklären. Linksradikale Revolutionäre besetzen Berliner Verlagshäuser und ein Revolutionsausschuss wurde gebildet, doch erwies sich dieser letztlich als handlungsunfähig. Nach gescheiterten Verhandlungen mit den Volksbeauftragten ordnet Gustav Noske die Niederschlagung des Aufstands durch die Reichswehr an. Es folgt ein rücksichtloser Straßenkampf, der Berlin in einen bürgerkriegsähnlichen Zustand versetzt und es dem Militär erlaubt, seine Position zu stärken. Dieses Foto zeigt eine Szene der Straßenkämpfe, die zahlreiche Todesopfer forderten. Auf der Straße sind Verwundete und Tote zu sehen. Doch die Gewalt endete nicht mit der Niederschlagung der Revolte. In einer politischen „Säuberungsaktion“ durchkämmten Militär und Freikorps in den folgenden Tagen die Berliner Arbeiterviertel, um revolutionär gesinnte Arbeiter aufzuspüren und auszuschalten. Dieser Aktion fielen auch die Spartakistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zum Opfer.

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Straßenkämpfe in Berlin während des Januaraufstandes (Januar 1919)

© Keystone/Getty Images