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Rückkehr deutscher Truppen von der Westfront über die belgisch-niederländische Grenze (November 1918)

Nach Unterzeichnung des Waffenstillstands mussten die besetzten Gebiete in Frankreich, Belgien, Luxemburg sowie das abgetretene Gebiet Elsass-Lothringen binnen 15 Tagen von den deutschen Truppen geräumt werden. Dementsprechend zogen in den folgenden Tagen und Wochen Hunderttausende demobilisierte Soldaten in Richtung Heimat, insgesamt mussten am Ende des Krieges ca. acht Millionen deutsche Soldaten demobilisiert werden. Zivil- und Militärbehörden wie auch die Arbeiterräte bemühten sich um einen würdigen Empfang für die heimkehrenden Soldaten, zahlreiche Straßen und Gebäude wurden für ihre Ankunft mit Flaggen geschmückt. In seiner Rede am 10. Dezember 1918 begrüßte Reichspräsident Ebert die Kriegsheimkehrer als Helden. Trotz dieses Empfangs sowie öffentlicher Dankbarkeitsbezeugungen für die gebrachten Opfer verbreitete sich insbesondere unter ehemaligen Offizieren die Ansicht, die heimkehrenden Soldaten seien in der Heimat auf Feindseligkeit und Undankbarkeit gestoßen. Viele von ihnen empfanden die Rückkehr nach der Niederlage als demütigend und kehrten zudem in ein Land zurück, in dem nun durch die Revolution nicht nur die militärische Autorität in Frage gestellt wurde. Im rechtskonservativen Lager wurde die Kritik an der undankbaren Heimatfront bald zum Nährboden für politische Schuldzuweisungen und Erklärungen der deutschen Niederlage wie z.B. der Dolchstoßlegende.

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Rückkehr deutscher Truppen von der Westfront über die belgisch-niederländische Grenze (November 1918)

© Bundesarchiv