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Farbwerke Hoechst (1863)

Die 1863 bei Frankfurt gegründeten Farbwerke Hoechst entwickelten sich zu einer der landesweit führenden chemischen Fabriken im Zuge von Deutschlands „zweiter Industrialisierung“ im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Während die Konzentration der Industrie einen wirtschaftlichen Boom beflügelte und in neuen Arbeitsplätzen und steigenden Löhnen resultierte, bewirkte dies auch die Ausbreitung der Umweltverschmutzung. Chemische Werke wie Hoechst waren überwiegend an Seen und Flüssen gebaut, da ihre Verarbeitungsverfahren den Zugriff auf Wasser erforderten. Somit leiteten sie zusätzlich zur Erzeugung giftiger Abgase ihre Abwässer in die Seen und Flüsse, schädigten die Flora und Fauna und verseuchten den unentbehrlichen öffentlichen Trinkwasservorrat. Aufgrund der fehlenden Umweltgesetzgebung und von Protesten, die sich lediglich auf Anrainer beschränkten, gab es keinen Druck auf die chemischen Fabriken, ihre Praktiken zu ändern. Holzstich eines unbekannten Künstlers, 1863.

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Farbwerke Hoechst (1863)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / Dietmar Katz