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Die Zabern-Affäre: „Der elsässische Schwarze Mann” (1913)

Deutschland annektierte Elsass-Lothringen im Jahr 1871 nach dem Deutsch-Französischen Krieg. Die Verwaltung dieser Provinz war schwierig, denn die Bevölkerung lehnte die Einverleibung durch Deutschland ab. Der Konflikt zwischen Zivilisten und den preußischen Militärbehörden kulminierte in der so genannten Zabern-Affäre von 1913, die in einem elsässischen Ort gleichen Namens statt fand. Auslöser war die Bemerkung eines preußischen Leutnants, der einen elsässischen Rekruten abschätzig „Wackes“ genannt hatte. Die Geschichte erschien in der französischen und deutschen Presse. Bald sah sich der Leutnant mit Drohungen und Anfeindungen der örtlichen Bevölkerung konfrontiert, die seine Bemerkung als Beleidigung für alle Elsässer empfand. Die Armee reagierte darauf mit der Verhaftung von Bewohnern des Ortes. Die Karikatur unten, die von Olaf Gulbransson stammt und im November 1913 im Simplicissimus veröffentlicht wurde, zeigt den Konflikt zwischen den kleinen, schwachen Elsässern und einem überlebensgroßen, raubtierähnlichen, preußischen Offizier, der nach den verängstigten Einwohnern greift. Die Affäre vertiefte das Misstrauen gegenüber der deutschen Armee.

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Die Zabern-Affäre: „Der elsässische Schwarze Mann” (1913)

Quelle: Olaf Gulbransson, Simplicissimus“ November 1913.