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Fritz von Uhde, Bayrische Trommler (1883)

Dieses Gemälde Fritz von Uhdes (1848-1911), auch unter dem Titel Trommelübung bekannt, war eine der ersten naturalistischen Szenen des Künstlers. Uhde wuchs im Königreich Sachsen auf, wo sein Vater eine gehobene Beamtenstelle in der evangelischen Kirchenhierarchie bekleidete. In den Jahren nach Erscheinen dieses Werkes wurde Uhde als Maler umstrittener Szenen aus dem Leben Christi bekannt, darunter Lasset die Kindlein zu mir kommen (1884) und Abendmahl (1886). Uhde hatte zehn Jahre als Offizier beim sächsischen Garde Reiter Regiment gedient, bevor er sich der Malerei widmete, daher wusste er einiges über das Alltagsleben in der Armee. Doch Bayerische Trommler stieß auf eine strenge Rezeption seitens zeitgenössischer konservativer Kunstkritiker, die monierten, dass die Soldaten, die in zerknitterten blauen Uniformen auf unordentlichem Boden standen, in zwanglosen statt gestellten Haltungen dargestellt wurden. Betrachter fühlten sich auch beleidigt durch die karge und trostlose Komposition, der ihrer Ansicht nach jede Art von zentralem Schwerpunkt, Humor oder didaktischer Botschaft fehlte.

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Fritz von Uhde, <i>Bayrische Trommler</i> (1883)

Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Inv. Nr. 2416A.
Foto: Elke Estel/ Hans Peter Klut.