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Satzungen des Alldeutschen Verbandes (1903)

Der Alldeutsche Verband war eine der bekanntesten und aggressivsten Interessengruppen im Wilhelminischen Deutschland. Zwar sprachen sich Organisationen wie der Deutsche Flottenverein, der [Allgemeine Deutsche] Sprachverein und der Deutsche Ostmarkenverein ebenfalls für eine expansionistische Außen- und Kolonialpolitik Deutschlands aus, der Alldeutsche Verband vertrat jedoch die radikalsten Positionen. Der 1891 gegründete Verband zählte gegen Ende des Ersten Weltkrieges 36.000 Mitglieder.

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Der Alldeutsche Verband erstrebt Belebung der deutschnationalen Gesinnung, insbesondere Weckung und Pflege des Bewußtseins der rassenmäßigen und kulturellen Zusammengehörigkeit aller deutschen Volksteile. Diese Aufgabe schließt in sich, daß der Alldeutsche Verband eintritt:

1. für die Erhaltung des deutschen Volkstums in Europa und über See und Unterstützung desselben in bedrohten Teilen;

2. für die Lösung der Bildungs-, Erziehungs- und Schulfragen im Sinne des deutschen Volkstums;

3. für die Bekämpfung aller Kräfte, die unsere nationale Entwicklung hemmen;

4. für eine tatkräftige deutsche Interessenpolitik in der ganzen Welt, insbesondere Fortführung der deutschen Kolonialbewegung zu praktischen Ergebnissen.



Quelle: Alfred Kruck, Die Geschichte des Alldeutschen Verbandes 1890-1939. Wiesbaden: Steiner, 1954, S. 10 f.

Auch abgedruckt in Rüdiger vom Bruch und Björn Hofmeister, Hg., Kaiserreich und Erster Weltkrieg 1871-1918. Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung, Hrsg. von Rainer A. Müller, Band 8. Stuttgart: P. Reclam, 2000, S. 131.

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