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Lebensstil und Ausgaben einer Beamtenfamilie in Berlin (1889)

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Ich lasse nun den Auszug der Jahresrechnung folgen (1889):

Mark
Einnahme nebst den Zinsen von 9000 Mk. 5450,—
Ausgaben:
Wohnung (mit Mietsteuer) 1225,—
Heizung 140,—
Beleuchtung 45,—
Essen (170 Mk. monatlich) 2040,—
Wäschereinigung 45,—
Mädchen für alles (monatlich 10 Mk., wird stets in der Provinz gemietet) 120,—
Dienstboten-Krankenversicherung 6,—
Bekleidung und Beschuhung:
für die Hausfrau 85,50
für den Hausherrn (nur Beschuhung) 17,—
für die Knaben 95,—
Schulgeld für die Knaben 240,—
Schulbücher, Hefte, Federn usw. 24,75
Taschengeld: jedem Knaben monatlich 50 Pfg. 12,—
für die Hausfrau monatlich 10 Mk. 120,—
für den Hausherrn monatlich 15 Mk. 180,—

Steuern nebst Witwenkasse

254,—
Neu-Anschaffungen von Geschirr usw. 28,75
Für Verbesserung von beschädigtem Zimmergerät, verdorbenen Schlössern usw. 16,20
Nähsachen usw. 31,85
Weihnachten und Geburtstage 152,50
Vereine 40,00
Zeitungen 26,00
Postwertzeichen 9,15
Arzt und Apotheke (dabei sechs Flaschen Chinawein mit Eisen) 76,30
Einige juristische Werke 27,—
Wohlthätigkeitsausgaben (Vereine, Sammlungen) 46,—
Sparkasse für jedes Kind seit der Geburt vierteljährlich 5 Mk. 60,—
Reserve monatlich 5 Mk. zurückgelegt 60,—
Pferdebahn 82,50
Vergnügungen (einmal nach Potsdam, einmal nach Erkner, zweimal im Zoologischen Garten, Beträge für die Knaben bei Schulausflügen, einmal im Schauspielhause) 62,—
Die Jahresgesellschaft 82,50
Gesamtbetrag Mk. 5450,—
Der nationale Publizist Ernst Moritz Arndt (1769-1860) studierte Geschichte und Theologie. Er war Professor in Greifswald, mußte dann wegen seines Aufrufs gegen Napoleon I. 1806 vor den Franzosen nach Schweden fliehen. Arndt wurde im Zuge der Demagogenverfolgung von seiner

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