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Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Auszüge aus Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse (1817)

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DRITTER THEIL. ORGANISCHE PHYSIK.

§. 261.
Die reelle Totalität des individuellen Körpers, indem sie ihre Besonderheit zum Producte gemacht und es eben so aufgehoben hat, hat sich damit in die erste Idealität der Natur erhoben, so daß sie aber eine erfüllte und wesentlich selbstische und subjective geworden ist. Die Idee ist somit zur Existenz gekommen, zunächst zur unmittelbaren, zum Leben. Dieses ist a) als Gestalt, das allgemeine Bild des Lebens; der geologische Organismus; b) als besondere oder formelle Subjectivität, die vegetabilische, c) als einzelne concrete Subjectivität, animalische Natur.

A.
DIE GEOLOGISCHE NATUR.

§. 262.
Das allgemeine System der individuellen Körper ist die Erde, welche im chemischen Processe zunächst ihre abstracte Individualität in der Besonderung hat, aber als Totalität derselben die unendliche Beziehung auf sich, allgemeiner sich selbst anfachender Proceß, – unmittelbares Subject und Product desselben ist. Aber als die von der subjectiven Totalität sich selbst vorausgesetzte, unmittelbare Totalität ist der Erdkörper nur die Gestalt des Organismus.

§. 263.
Die Glieder dieses Organismus enthalten daher nicht die Allgemeinheit des Processes in sich selbst, sie sind die besondern Individuen, und machen ein System aus, dessen Gebilde sich als Glieder der Entfaltung einer zum Grunde liegenden Idee darstellen, dessen Bildungsproceß ein vergangener ist.

§. 264.
Die Mächte dieses Processes, welche die Natur jenseits der Erde als Selbstständigkeiten zurückläßt, sind der Zusammenhang und die Stellung der Erde im Sonnensystem, ihr solarisches, lunarisches und kometarisches Leben, die Neigung ihrer Achse auf die Bahn und die magnetische Achse. Zu diesen Achsen und deren Polarisation steht in näherer Beziehung die Vertheilung des Meers und des Lands dessen zusammenhängende Ausbreitung im Norden, die Theilung und zugespitzte Verengerung der Theile gegen Süden, die weitere Absonderung in eine alte und in eine neue Welt, und die fernere Vertheilung von jener in die durch ihre physicalischen, organischen und anthropologischen Charakter untereinander und gegen die neue Welt verschiedenen Welttheile, an welche sich ein noch jüngere und unreifer anschließt; – die Gebirgszüge u.s.f.

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