GHDI logo

Wahlen zum Deutschen Reichstag (1871-1890): Ein statistischer Überblick

Seite 2 von 4    Druckfassung    zurück zur Liste vorheriges Dokument      nächstes Dokument


 

5. Reichstag 1881 (8)

Wahlberechtigte: Millionen 9,090
Abgegebene Stimmen: Millionen 5,118
Wahlbeteiligung: 56,3%
Wahlberechtigte in % der Bevölkerung (1): 20,1%

 

 

Stimmenzahl Millionen

Stimmenanteil (%)

Mandatszahl

Mandatsanteil (%)

Konservative

0,831

16,3

50

12,6

Reichspartei (Freikonservative)

0,379

7,4

28

7,1

Nationalliberale

0,747

14,7

47

11,8

Liberale

Liberale Vereinigung (2)

0,429

8,4

46

11,6

Deutsche Fortschrittspartei (3)

0,649

12,7

60

15,1

Deutsche Volkspartei

0,103

2,0

9

2,3

Zentrum

1,183

23,2

100

25,2

Welfen

0,087

1,7

10

2,5

Sozialdemokraten

0,312

6,1

12

3,0

Polen

0,195

3,8

18

4,5

Dänen (4)

0,014

0,3

2

0,5

Elsaß-Lothringer (5)

0,153

3,0

15

3,8

Antisemiten, Wirtschaftliche Vgg.(6)

Sonstige

0,015

0,3

Insgesamt

5,097

 

397

 




 

6. Reichstag 1884

Wahlberechtigte: Millionen 9,383
Abgegebene Stimmen: Millionen 5,682
Wahlbeteiligung: 60,6%
Wahlberechtigte in % der Bevölkerung (1): 20,7

 

 

Stimmenzahl Millionen

Stimmenanteil (%)

Mandatszahl

Mandatsanteil (%)

Konservative

0,861

15,2

78

19,6

Reichspartei (Freikonservative)

0,388

6,9

28

7,1

Nationalliberale

0,997

17,6

51

12,8

Liberale

 

 

 

 

 

Liberale Vereinigung (2)
Deutsche Fortschrittspartei (3)

} 0,997

17,6

67

16,9

 

 

 

 

 

Deutsche Volkspartei

0,096

1,7

7

1,8

Zentrum

1,282

22,6

99

24,9

Welfen

0,096

1,7

11

2,8

Sozialdemokraten

0,550

9,7

24

6,0

Polen

0,203

3,6

16

4,0

Dänen (4)

0,014

0,3

1

0,3

Elsaß-Lothringer (5)

0,166

2,9

15

3,8

Antisemiten, Wirtschaftliche Vgg.(6)

Sonstige

0,013

0,2

Insgesamt

5,663

 

397

 




 

7. Reichstag 1887

Wahlberechtigte: Millionen 9,770
Abgegebene Stimmen: Millionen 7,570
Wahlbeteiligung: 77,5%
Wahlberechtigte in % der Bevölkerung (1): 20,9%

 

 

Stimmenzahl Millionen

Stimmenanteil (%)

Mandatszahl

Mandatsanteil (%)

Konservative

1,147

15,2

80

20,2

Reichspartei (Freikonservative)

0,736

9,8

41

10,3

Nationalliberale

1,678

22,2

99

24,9

Liberale

 

 

 

 

 

Liberale Vereinigung (2)
Deutsche Fortschrittspartei (3)

} 0,973

12,9 

32

8,1

 

 

 

 

 

Deutsche Volkspartei

0,089

1,2

Zentrum

1,516

20,1

98

24,7

Welfen

0,113

1,5

4

1,0

Sozialdemokraten

0,763

10,1

11

2,8

Polen

0,220

2,9

13

3,3

Dänen (4)

0,012

0,2

1

0,3

Elsaß-Lothringer (5)

0,234

3,1

15

3,8

Antisemiten, Wirtschaftliche Vgg. (6)

0,012 (9)

0,2

1

0,3

Sonstige

0,048

0,6

2

0,5

Insgesamt

7,541

 

397

 




 

8. Reichstag 1890

Wahlberechtigte: Millionen 10,146
Abgegebene Stimmen: Millionen 7,262
Wahlbeteiligung: 71,6 %
Wahlberechtigte in % der Bevölkerung (1): 21,7%

 

 

Stimmenzahl Millionen

Stimmenanteil (%)

Mandatszahl

Mandatsanteil (%)

Konservative

0,895

12,4

73

18,4

Reichspartei (Freikonservative)

0,482

6,7

20

5,0

Nationalliberale

1,178

16,3

42

10,6

Liberale

 

 

 

 

 

Liberale Vereinigung (2)
Deutsche Fortschrittspartei (3)

} 1,160

16,0

66

16,6

 

 

 

 

 

Deutsche Volkspartei

0,148

2,0

10

2,5

Zentrum

1,342

18,6

106

26,7

Welfen

0,113

1,6

11

2,8

Sozialdemokraten

1,427

19,7

35

8,8

Polen

0,247

3,4

16

4,0

Dänen (4)

0,014

0,2

1

0,3

Elsaß-Lothringer (5)

0,101

1,4

10

2,5

Antisemiten, Wirtschaftliche Vgg.(6)

0,048

0,7

5

1,3

Sonstige

0,075

1,0

2

0,5

Insgesamt

7,229

 

397

 




(1) Nach der jeweils letzten Volkszählung. Zu berücksichtigen ist, daß bei solchen Wahlen, die in großem Abstand zur vorhergehenden Volkszählung stattfanden (wie z.B. die Wahl von 1890, bei der nicht die Volkszählung von 1890, sondern die von 1885 zugrundegelegt wurde), der Prozentsatz der Wahlberechtigten an der Bevölkerung geringfügig höher erscheint, als er in Wirklichkeit ist. Der niedrige Prozentsatz von 1871 ist z.T. auf die mangelhaft geführten Wählerlisten zurückzuführen.

(2) Ab 1893 Freisinnige Vereinigung, ab 1910 aufgegangen in der Fortschrittlichen Volkspartei.

(3) Ab 1884 Deutsch-Freisinnige Partei, ab 1893 Freisinnige Volkspartei, ab 1910 aufgegangen in der Fortschrittlichen Volkspartei.

(4) Die in Schleswig-Holstein sowohl für die Partikularisten als auch für die Protestpartei abgegebenen Stimmen wurden hier den Dänen zugerechnet, sofern in der amtlichen Statistik keine weiteren Angaben gemacht wurden.

(5) Hier wurden – wie üblich – die in Elsaß-Lothringen bis 1878 für das Zentrum abgegebenen Stimmen den Elsaß-Lothringern zugerechnet, ebenso die in der amtlichen Statistik 1874–78 dem Zentrum zukommenden Abgeordneten, die als „nicht zur Fraktion“ gehörig bezeichnet wurden.

(6) Antisemiten traten bei den Reichstagswahlen von 1887–1903 als Splittergruppen unter den Parteinamen Christlich-Soziale Partei, Deutsche Reformpartei, Deutsch-Soziale Reformpartei und Deutsch-Soziale Partei auf. Ab 1907 erscheint in dieser Rubrik auch die Wirtschaftliche Vereinigung, in der die Antisemiten als dominierende Gruppe aufgegangen sind.

(7) Noch ohne Elsaß-Lothringen. Es handelt sich hier um die korrigierten Angaben aus Bd. 250 der Statistik des Deutschen Reichs, 1912, da in der Wahlstatistik von 1871/74 bei den Wahlkreisen Frankfurt 10 und Breslau 12 nicht die Ergebnisse der ersten ordentlichen Wahlen, sondern irrtümlich die der Nachwahlen eingesetzt worden sind.

(8) Aufgrund nachträglicher Mitteilungen wurden 120 501 als liberal bezeichnete Stimmen anderen Parteien zugeordnet. Die Ergebnisse wurden aus Bd. 250 der Statistik des Deutschen Reichs, a.a.O. übernommen und unterscheiden sich geringfügig von denen der Wahlstatistik 1881.

(9) Angaben aus Bd. 250 der Statistik des Deutschen Reichs, a.a.O.. Die für die Antisemiten abgegebenen Stimmen wurden in der Wahlstatistik 1887 unter „unbestimmt“ aufgeführt.

erste Seite < vorherige Seite   |   nächste Seite > letzte Seite